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So halten sich Influencer unliebsame Kritik vom Hals
Mit Hilfe der Funktion "Gesperrte Wörter" zensieren bekannte YouTube-Stars ihre eigenen Kommentarspalten. Politische Hetze stört sie dabei kaum. Kritik am eigenen Geschäftsmodell dafür umso mehr.

Foto: DagiBee/Youtube-Screenshot
Vice hat bei 15 der bekanntesten YouTuber Deutschlands einen entsprechenden Test durchgeführt. Ergebnis: Die meisten nutzen die Funktion "Gesperrte Wörter", damit die Diskussionen in ihrem Channel nicht in eine ungewünschte Richtung gehen.
Am häufigsten gesperrt waren bei den Influencern die Wörter "Clickbait", "Fake", "geklaut", "Abzocke", "Schleichwerbung" und "Dislike". Vice folgert daraus, dass die YouTuber damit vor allem Kritik am eigenen Geschäftsmodell unterbinden wollen. Bei Dagi Bee steht das Wort "unauthentisch" auf der Blacklist, bei Bibi (Bibis Beauty Palace) das Wort "niveaulos". Weil beide Konkurrentinnen sind, haben sie auch den Namen der jeweils anderen gesperrt.
Begriffe wie "Nazi", "Linke", "Flüchtlinge", "sexistisch" oder "rassistisch" standen dagegen bei keinem der Getesteten auf dem (individuell festgelegten) Index.
Pikant an der YouTube-Funktion "Gesperrte Wörter" (Kommentareinstellungen) ist vor allem, dass der Nutzer davon nichts mitbekommt: Er selbst kann seinen Kommentar weiterhin sehen, alle anderen aber nicht.
Süffisant stellt Vice in dem Artikel fest, dass im vergangenen Jahr kaum eine Gruppe so laut gegen Uploadfilter protestiert hat wie die YouTuber. Ihr Argument damals: natürlich die Meinungsfreiheit.
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