
Werbe-Auswertung zu "Schlag den Henssler":
So gut schlägt sich Henssler gegen Raab
Der beliebte Fernsehkoch Steffen Henssler hat bei ProSieben die Nachfolge von TV-Rentner Stefan Raab angetreten. Was die Werbebuchungen angeht, macht er seine Sache recht gut.

Foto: ProSieben/Screenshot "Schlag den Henssler" Trailer
Am 30. September feierte "Schlag den Henssler" bei ProSieben seine Premiere. Zwar schlug Henssler hier nicht gleich Raab - aber sowohl die Quoten als auch die Werbebuchungen sind solide; ein wenig Zeit wird ProSieben dem "Neuen" wohl auch einräumen. Der Fernsehkoch Steffen Henssler tritt schließlich in große Fußstapfen. Nach dem Ausstieg Stefan Raabs Ende 2015 war zunächst lediglich das Sonderformat "Schlag den Star" fortgeführt worden, moderiert - wie auch nun "Schlag den Henssler" von Elton.
Und das schauten zum Auftakt immerhin 16,1 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Bei Raab waren es in Topzeiten teilweise mehr als 30 Prozent der Werberelevanten gewesen. Hier aber liegen 10 Programmjahre mit fünf bis sechs Shows pro Jahr zugrunde.
Um die Henssler-Show zu analysieren, lässt sich lediglich auf Folge eins zurückgreifen. Das haben die Analysten von Ebiquity getan. Und exklusiv für W&V die Bruttowerbeeinnahmen zusammengestellt (ohne Sponsoring-Formate).
Errechnet auf Basis der ausgestrahlten Werbesekunden und der Werbepreise zeigt sich: Henssler hat zwar Luft nach oben, bringt ProSieben aber durchaus anständige Summen in die Kassen. Für 3,8 Mio. Euro brutto haben die Werbekunden gebucht. Zum Vergleich: Im Sendejahr 2014 erzielte "Schlag den Raab" durchschnittlich 4,6 Mio. Euro, 2015 sogar 5 Mio. Euro brutto (ohne die - schwächer gebuchten - Wiederholungen).
Entsprechend höher liegt auch die Werbezeit für Raab. 2800 Werbesekunden (fast 47 Minuten Werbung) wurden durchschnittlich in Raabs Show 2015 gezeigt, 2014 waren es 2660 Sekunden (44 Minuten). Bei "Schlag den Henssler" waren nur knappe 36 Minuten Werbung gebucht worden (2150 Sekunden).
Seinen Top-Bruttowerbewert erzielte Stefan Raab am 24. Oktober 2015 (5,76 Mio. Euro), die am schwächsten gebuchte Sendung aus den Jahren 2014 und 2015 lief am 10. Januar 2015 (2,8 Mio. Euro/ohne Wiederholungen).
Hellmut Fischer, General Manager Ebiquity DACH: "ProSieben knüpft mit 'Schlag den Henssler' an ein spannendes Format am Samstagabend an. Die Brutto-Werbeausgaben von rund 3,8 Millionen Euro fallen in der ersten Sendung zwar im Vergleich zu vergangenen Ausstrahlungen mit Stefan Raab etwas niedriger aus. Jedoch halten die Brutto-Werbeausgaben gemessen an den Werbesekunden ein vergleichbares hohes Niveau wie zu Zeiten von Stefan Raab. Ein mögliches Zeichen, dass Werbekunden weiterhin ein vielversprechendes Format in 'Schlag den Henssler' sehen."
Welche Werbekunden kamen, welche blieben?
Wer aber hat die Werbemillionen in Raab respektive Henssler investiert - und wie viele? Auch das hat sich Ebiquity angeschaut.
Top-Spender bei Raab wie Henssler ist Dr. Oetker. Mit 160.000 Euro erstand der Nahrungsmittelkonzern rund 90 Werbesekunden. Bei "Schlag den Raab" war die Marke 2015 mit 816.000 Euro (verteilt übers Programmjahr/fünf Shows) dabei (was auf Basis der damaligen Sekundenpreise ebenfalls einen Schnitt von 90 Sekunden pro Show ergibt). Der zweitgrößte Werbekunde von "Schlag den Henssler" ist einer, der wieder unter die Topwerber des Formats zurückgekehrt ist: McDonald's hat für 150.000 Euro (brutto) rund 85 Sekunden Werbung in der Show des Promikochs gebucht (bei Raab 2014 waren es 324. 000 Euro im Sendejahr mit sechs Shows).
Neuer Top-Spender ist die Nummer drei, die Deutsche Bank, die 130.000 Euro investierte (ca. 74 Sek.), und die Banking-App Numbrs, auf Platz vier in der Henssler-Show mit 126.000 Euro. Das Startup schloss 2014 einen Mediadeal mit der ProSieben-Tochter SevenVentures. Ebenfalls neu platzierte sich Opel mit 100.000 Euro brutto im Werbeblock (mit knapp einer Werbeminuten für den Crossland X), außerdem die Brauereien Bitburger (89.000 Euro) und Friesisches Brauhaus für seine Marke Jever (81.000 Euro).
Treu geblieben als spendabler Kunde ist dem Show-Format Volkswagen; der Wolfsburger Autokonzern kaufte 60 Werbesekunden für verschiedene Markenspots im Wert von 108.000 Euro bei Henssler (bei Raab 2015: 382.000 Euro, verteilt auf fünf Sendungen).
Nicht mehr unter den Top-10-Werbekunden wie noch 2014 und 2015 bei Raab sind unter anderem Ferrero (Gesamtjahr 2015: 564.000 Euro), Amazon (2015: 558.000 Euro; 2014: 639.000 Euro), L'Oréal (2015: 493.000 Euro; 2014: 639.000 Euro), Telekom (2014: 855.000 Euro), Vodafone (2014: 432.000 Euro), BMW (2014: 427.000 Euro) und Sky (525.000 Euro).
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