Digitalchef Christian Nienaber:
So baut RTL II am digitalen Medienhaus
RTL II setzt im Netz ein ganzes Bündel an Maßnahmen um - für viel mehr Digital-Umsatz: Relaunch der Website, Start eines Fanshops, Eigenproduktionen für Youtube - und eine Spezial-App.
"Wir entwickeln RTL II zum digitalen Medienhaus", lautet das Versprechen von Christian Nienaber. Er leitet seit Juli 2014 den Digitalbereich beim Münchner Sender - und setzt jetzt Duftmarken: In einem ersten Schritt wurde der Digitalauftritt RTL2.de überarbeitet. Nienaber und sein Team haben die Seite optisch und inhaltlich deutlich aufgepeppt. Herzstück ist der neu geschaffene Videobereich. Jetzt gibt es kurze Clips "für den schnellen Konsum", wie Nienaber erklärt. Kleine Happen beziehungsweise Highlights aus den Formaten.
Deutlich aufgewertet wurde auch der elektrosche Programmführer (EPG). Der User muss nicht mehr lange suchen - jeder Programmhinweis ist mit einem Link zur kompletten Folgen auf dem kostenpflichtigen Video-on-Demand-Angebot "RTL II Now" verbunden.
Ebenfalls neu auf der Seite ist der RTL-II-Shop, der zunächst als "Berlin-Tag-&-Nacht-Shop" startet. Aus den vielen Anfragen potenzieller Lizenznehmer ist nun eine erste Zusammenarbeit mit Spreadshirt entstanden. Außerdem hat Digitalchef Nienaber im Bereich Musik eine neue Partnerschaft geschlossen. Auf der Seite gibt es jetzt einen Bereich mit Videos von Clipfish. RTL II hat sich den Zugriff auf 50.000 Videos gesichert.
Ein weiteres Novum kündigt Nienaber exklusiv im großen Kontakter-Interview (EVT 15.5.) an: RTL II lässt eigene Formate für Youtube produzieren. Die ProSiebenSat.1-Tochter Redseven Entertainment hat für den Sender eine fiktionale Soap - "Soapstar" - mit dem früheren "50667 Köln"-Star Steffen Donsbach umgesetzt. Hier experimentiert RTL II: Sollte die Reihe gut ankommen, dürfte es eine Zusammenfassung ins TV schaffen.
Wie hoch der Erlösanteil aus digitalen Geschäften derzeit ist, will Nienaber nicht verraten. Der TV-Manager hat sich jedoch ein großes Ziel gesteckt: "In den nächsten zwei bis drei Jahren wollen wir den Umsatz verdoppeln."
Zusätzlich basteln Nienaber und sein Team an einer Spezial-App. Wann sie starten soll und welche Funktionen geplant sind, lesen Sie in der aktuellen Printausgabe des W&V-Schwestertitels "Kontakter". Abo?