
Fashiontech Berlin:
Smarter Shoppen: Bonprix launcht neuen Pilot Store
Der Modeversandhändler Bonprix eröffnet in Hamburg einen Pilot-Store mit neuem Konzept:"Fashion Connect" verbindet die Vorteile des stationären Handels mit den Vorzügen des Onlineshoppings.

Foto: Bonprix
Instagram-taugliches und digital unterstütztes Shoppen im Store: Das verspricht das neue Retail-Konzept und Innovationsprojekt der Otto Gruppe "Fashion Connect". Angekündigt wurde das bereits im vergangenen Oktober.
Jetzt präsentierte der Modeversandhändler Bonprix auf der Fashiontech Berlin weitere Einzelheiten zu seinem experimentellen Konzept. Offiziell wird der Pilot-Store in der Hamburger Mönckebergstraße 11 erst am 14. Februar eröffnet. Auf einer eigenen Microsite können sich Interessierte schon jetzt einen Einblick verschaffen.
Der komplette Besuch im Pilot Store ist nunmehr App-assistiert. Vom Betreten des Stores über die Auswahl der Lieblingsteile und die Anprobe bis hin zum Bezahlen setzt Bonprix demnach auf intuitive Technologien.
Wie das Ganze funktioniert
Zentrales Bindeglied ist dabei die weiterentwickelte Bonprix App, die die Kundin wie ein persönlicher digitaler Shopping Assistent von Anfang bis Ende durch den Laden führt. Mit ihr checkt die Kundin in den Laden ein, scannt die Artikel und wählt die Größen aus, die sie anprobieren möchte.
Die ausgewählten Kleidungsstücke werden dann in der virtuellen Shopping Bag der App abgelegt und direkt im Fitting Room bereitgestellt. Außerdem unterstützen Fashion Assistants vor Ort beim Einsatz der App und beraten in Modefragen.
"Wir haben das Smartphone zum wesentlichen Hilfsmittel in unserem neuen Store gemacht, denn es ist heute ständiger Begleiter unserer Kundinnen – egal ob sie sich darüber informieren oder damit einkaufen", sagt Markus Fuchshofen, Geschäftsführer für E-Commerce, Vertrieb Deutschland und Marke.
Und so funktioniert es:
Ungewöhnlich ist zudem einerseits der neue Trend Floor - jedes Kleidungsstück und jedes Accessoire wird jeweils nur einmal in sogenannten Themenwelten präsentiert - aber auch die Art des Anprobierens: Nach dem Scannen der Wunschartikel wird für die Kundin eine Kabine vorbereitet. Anschließend wird sie in den für sie reservierten Fitting Room gebeten, in dem die bestellten Artikel bereits zur Anprobe warten.
Ein Display spiegelt die Inhalte der Bonprix App und zeigt die nächsten Schritte an. Passt ein Kleidungsstück nicht, kann hierüber eine andere Größe direkt in den Fitting Room nachbestellt werden. Wer eine persönliche Beratung wünscht oder Hilfe benötigt, ruft per Knopfdruck einen Fashion Assistant.
Zudem können die Kunden verschiedene Bezahlmöglichkeiten wählen. Nach dem Verlassen der Kabine aktualisiert sich die Shopping Bag der App aufgrund der RFID-Technologie automatisch. Zahlen kann die Kundin dann per PayPal direkt in der App, per EC- oder Kreditkarte am Self-Check-Out oder auf Wunsch bei einem Mitarbeiter an der Barkasse. Eine zusätzliche Entsicherung der Ware ist nicht nötig.
Personalisierte Produktvorschläge
Nach zweijähriger Konzeptions- und Testphase steht auch nach der Eröffnung die Weiterentwicklung und ständige Verbesserung des Einkaufserlebnisses im Mittelpunkt. So sollen nach und nach Optimierungen vorgenommen und neue Features wie zum Beispiel personalisierte Produktvorschläge eingeführt werden.
"Wir werden ganz viel wahrnehmen und lernen, unsere Eindrücke direkt in unser Konzept einfließen lassen und den Store ständig weiterentwickeln", sagt Daniel Füchtenschnieder, der als Geschäftsführer der Bonprix Retail GmbH für die Entwicklung und Realisierung des Store-Konzepts verantwortlich ist.
Für die Otto Group nimmt das Projekt einen hohen Stellenwert ein. Sven Seidel, Vorstand Multichannel-Retail der Otto Group: "Der Erlebnisfaktor und die persönliche Beratung sind immer noch Alleinstellungsmerkmale des stationären Einzelhandels. Um in Zukunft erfolgreich zu sein, ist es jedoch zwingend, die Chancen der Digitalisierung auch im Offline-Retail zu nutzen und digitale, am Kundennutzen ausgerichtete Services zu integrieren."