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Smarter Fahrrad-Computer: Hersteller pleite
Heute in TechTäglich: Eine kanadische Firma wollte den intelligentesten und vielseitigsten Fahrrad-Computer der Welt anbieten. Nun ist der Hersteller pleite, und der SmartHalo funktioniert nicht mehr.
Smarter Fahrrad-Computer: Hersteller pleite
Es sollte eine echte Radl-Revolution werden. 2017 brachten kanadische Tüftler nach einer Kickstarter-Kampagne den SmartHalo auf den Markt – als laut eigenen Angaben "vielseitigsten Fahrrad-Computer der Welt". Die Entwickler haben Licht, Navigation, Alarmanlage, Fitnesstrainer und Smartphone-Nachrichtenzentrale in ein einziges Kästchen gepackt, das sich praktisch an jedem Lenker befestigen lässt. Ohne einen Spezialschlüssel konnten Diebe den SmartHalo dort auch nicht klauen. 2019 folgte eine zweite Version mit detaillierterem Display und noch durchdringenderem 110-Dezibel-Diebstahlalarm. Doch während der Corona-Pandemie ist dem Hersteller die Luft und vor allem das Geld ausgegangen: SmartHalo ist pleite, auch die Website ist bereits offline. Schon im vergangenen Sommer hatten die Kanadier praktisch ihr gesamtes Team entlassen müssen.
Das Gerät funktioniert nicht mehr
Nach dem vielversprechenden Start mit mehr als eine Million Dollar Kickstarter-Kapital kam SmartHalo nie wirklich in Fahrt. Ursachen dürften Probleme bei Vertrieb und Produktion gewesen sein – aber auch die Tatsache, dass E-Bikes meist einen Computer schon eingebaut haben, und dass eine Lenkerhalterung fürs Smartphone deutlich günstiger und meist auch praktischer war. Bitter für Besitzer des 150-Euro-Accessoires: Weil SmartHalo nicht einmal mehr die Kosten für seine Server bezahlen kann, sind die meisten Funktionen jetzt außer Betrieb. Das berichtet unter anderem die Kronenzeitung. Navigation oder Diebstahl-Warnungen per App laufen nicht mehr. Übrig bleibt ein sehr teures und ansonsten weitgehend nutzloses Fahrradlicht. "Wir sind untröstlich und es tut uns leid, Euch alle im Stich zu lassen", schreiben die Entwickler in ihrer letzten Nachricht. Fans versuchen jetzt, ihre SmartHalos mit eigenen Servern wieder in Betrieb zu nehmen. Doch das dürfte ohne den Quellcode schwierig werden.
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