Quartalsbilanz:
Sky nimmt für Abo-Boom einen kleinen Verlust in Kauf
64.000 neue Abonnenten im 1. Quartal, insgesamt 3,7 Millionen Kunden, aber ein kleines Minus von 8,6 Millionen Euro: Sky lässt sich den Kundenzuwachs einiges kosten.
Sky Deutschland steckt viel Geld ins Abo-Wachstum – mit Erfolg. Das zeigt sich in der Bilanz zum ersten Quartal: Dort sind Ende März 64.000 neue Abonnenten und insgesamt 3,731 Millionen Kunden gelistet. Doch der Abo-Boom kostet Geld, und so steht dem Kunden-Plus in der Quartalsbilanz ein kleines Ebitda-Minus in Höhe von 8,6 Millionen Euro gegenüber. Nach dem ersten Gewinn zum Jahresende 2013 schreibt die Pay-TV-AG zum Jahresanfang 2014 vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen also wieder rote Zahlen. Die weiteren Aussichten der AG sind allerdings gut, zumal Sky bei allen wichtigen Kennzahlen seinen Wachstumstrend fortgesetzt hat. So verzeichnen die Münchner von Januar bis März einen Umsatz von 421 Millionen Euro, was einem Plus von 16,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Als Hauptwachstumstreiber nennt die AG die Einnahmen aus den Abos: Der Umsatz pro Kunde (Arpu) verbessert sich binnen Jahresfrist um 1,43 Euro und liegt nun im ersten Quartal bei 34,58 Euro. Die 35-Euro-Marke ist in Sicht.
Das Abo-Wachstum an sich hat sich beschleunigt und rechtfertigt das Mini-Minus: Im Vergleichszeitraum 2013 hat Sky 42.000 neuen Kunden gewonnen, ein Drittel weniger als dieses Jahr. Sogar die Kündigungs-Quote kann Sky verbessern: Diese sinkt von 11,3 Prozent im ersten Quartal 2013 auf nun 8,8 Prozent - ein historischer Tiefstand in der mehr als 20-jährigen Geschichte des einstigen Premiere. "Niemals zuvor war die Loyalität der Sky Kunden höher als heute", schwärmt Sky-Chef Brian Sullivan. Stolz hebt der Konzern in seiner Bilanzmitteilung zudem die Entwicklung im hoch auflösenden Bereich hervor: Das Premium-HD-Angebot hat zwischen Januar und März 80.000 neue Abonnenten gefunden und hier zählt Sky jetzt 2,106 Millionen HD-Kunden. Das Unternehmen betont: "Damit kommt aktuell mehr als die Hälfte (56%) der Sky Kunden in den Genuss des marktführenden HD-Angebots von Sky (Q1 2013: 49%)." Bis zu 88 Sender zählt die HD-Offerte inzwischen.
Der Sky-CEO, erst kürzlich auf der Hauptversammlung für seine Millionenbezüge von Aktionärsvertretern kritisiert, will für sein Geld viel erreichen: Bis zu 450.000 neue Abonnenten peilt das Team um Sullivan für 2014 an. Erneut soll ein positives Ebitda erreicht werden, zwischen 70 und 90 Millionen Euro sollen es werden. Beim Ergebnis nach Steuern zählt Sky im ersten Quartal noch Verluste von 53 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum lag der Fehlbetrag bei 38 Millionen Euro. Hier nennt Sky höhere Kosten - 71 Millionen Euro - für Werbung, für die Bundesliga-Rechte und für einenden zusätzlichen Bundesliga-Spieltag, der wegen des Fifa World Cup ins erste Quartal vorgezogen wurde. Im zweiten Quartal wird Sky dafür niedrigere Rechtekosten verbuchen. Dem weiteren Wachstum steht derzeit wenig im Weg.
Seit Monaten ist Sky omnipräsent mit Werbung, im März war die AG unter anderem für die vierte Staffel des HBO-Aushängeschilds "Game of Thrones". Laut Nielsen Media Research hat der Münchner Anbieter von Abo-Offerten im ersten Quartal mehr als 24 Millionen Euro brutto in Reklame investiert. Hier ein Promo-Trailer zu "GoT".