Co-Reach:
Sind klassisches E-Mail-Marketing und Social Media vereinbar?
BVDW-Mann André Görmer plädiert für eine Symbiose des digitalen Dialogmarketings mit Facebook & Co.
Ob privat oder beruflich: Email und Social Media nutzen wir tagtäglich. Aber welcher der beiden Kanäle hat die Nase vorn? Worauf soll ich mich als Marketer konzentrieren und wo möchte ich als Verbraucher angesprochen werden? Bin ich "angestaubt", wenn ich meine Zielgruppe per E-Mail anspreche, liest eine jüngere Zielgruppe überhaupt noch E-Mails? Zur Dialogmarketing-Messe Co-Reach erörtert André Görmer, stellvertretender Vorsitzender der Fokusgruppe E-Mail im Bundesverband Digitale Wirtschaft, in einem Gastbeitrag die Chancen der Symbiose digitalen Dialogmarketings und sozialer Medien.
Die E-Mail blickt ja schon auf eine längere Tradition zurück. Das bedeutet aber keineswegs, dass sie in die Jahre gekommen ist. Tatsächlich laufen beide Medien eher parallel und unterstützen sich gegenseitig dabei, die Kundenbindung zu stärken und den Abverkauf anzukurbeln. Social Media ist persönlich, viral und wird eher von einer jüngeren Zielgruppe genutzt. E-Mail ist besonders gut messbar und sie lässt sich ganz individuell auf einen Empfänger zuschneiden. Und spätestens in der Arbeitswelt angekommen, wird sie auch von denen gelesen, die früher vielleicht darauf verzichtet haben.
Worauf kommt es also an? Es ist letztlich wichtig, die Stärken beider Kanäle zu kennen und miteinander kombiniert entsprechend zu nutzen. Marketingexperten müssen sich überlegen wann, wie und wo sie welchen Inhalt platzieren. Wichtig ist dabei, auf seine Konsumenten zu hören und gezielt vorzugehen. Das kann beispielsweise so aussehen:
Ist Ihre Zielgruppe jung, dynamisch und noch schulpflichtig? Vermutlich hat die E-Mail hier nicht mehr denselben Stellenwert wie bei einer etwas älteren Zielgruppe. Und statt Facebook ist Snapchat und Whatsapp angesagt. Nutzen Sie also diese Kanäle zur Kundenansprache.
Sie wollen junge und dynamische Kunden ansprechen, die bereits im Beruf stehen? Plattformen wie Facebook oder Twitter sind für diese Zielgruppe tolle Nebenkanäle, um auf sich aufmerksam zu machen. Ein Hinweis auf den Newsletter auf Facebook oder Twitter animiert dazu, den E-Mail-Newsletter per Smartphone in der Pause zu lesen und dann hoffentlich auch mit Ihnen zu interagieren.
Ihre Ansprechpartner bringen viel Berufserfahrung mit und befinden sich im mittleren bis höheren Alter? Alle Angebote per E-Mail zu versenden, mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen. Die Wahl der Nebenkanäle sollte sich aber nicht pauschal von Facebook auf Xing oder Linkedin verlagern. Die professionellen sozialen Netzwerke sind aus Sicht vieler Vertreter dieser Zielgruppe zweckgebunden und definitiv nicht so häufig besucht wie Facebook oder Instagram.
Herausforderung: Stimmige Verknüpfung der Kanäle E-Mail und Social Media funktionieren; und zusammen funktionieren sie noch viel besser. Die Möglichkeiten zur Verschaltung der verschiedenen Kanäle sind vielfältig, nach Branche und Zielgruppe unterschiedlich und je nach Zielsetzung ihren Aufwand auf jeden Fall wert. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der vernetzte Kunde erwartet mit dem Unternehmen über einen beliebigen Kanal wie in einem persönlichen Dialog zu interagieren. Um dieser Erwartung gerecht werden zu können und die Kanäle alle unter einen Hut zu bekommen, ist es wichtig, eine zentrale Plattform zu nutzen. Sie erlaubt es, die unterschiedlichen Aktivitäten aufeinander abzustimmen, in Echtzeit zu nutzen und letztlich auch deren Erfolg im Blick zu behalten.
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