Konzern-Abspaltung:
Siemens Energy verlegt Konzernsitz nach Berlin
Siemens kehrt mit seinem Energiegeschäft zu den Wurzeln zurück: Siemens Energy verlegt seinen Sitz nach Berlin. Für die Dienstleistungs- und Startup-Metropole nicht nur aus Imagegründen ein Gewinn.
Im Jahr 1847 wurde Siemens in Berlin gegründet. Mehr als 170 Jahre später kehrt nun ein wesentlicher Teil des Unternehmens formell mit seinem Firmensitz in die Hauptstadt zurück.
Erst vor wenigen Tagen wurde mit Siemens Energy das gesamte Energiegeschäft und damit ein historischer Kernbereich der Gruppe in ein neues Unternehmen ausgelagert. Der neu entstehende Konzern wird seinen Sitz in Berlin haben. Als Standort für die Konzernleitung schwebt dem Unternehmen und dem Land Berlin das Gasturbinenwerk in der Huttenstraße im Stadtteil Moabit vor. Die Stadt will hierfür unter anderem die Straßenbahnlinie M10 ausbauen.
Ob dieser konkrete Standortwunsch realisierbar ist, wird jetzt geprüft. Siemens Energy und das Land Berlin wollen gemeinsam an einem Standort- und Strukurkonzept arbeiten. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde heute im Roten Rathaus unterzeichnet. Als Alternative werden auch andere Siemens-Standorte in der Hauptstadt geprüft. Im Fokus stehe die "Schaffung moderner produktionsnaher Büroarbeitsräume".
"Mit der Einrichtung unserer Konzernleitung in Berlin wird Siemens Energy zu seinen historischen Wurzeln zurückkehren", sagt Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender von Siemens Energy. "Für uns ist das ein klares Bekenntnis für den Industrie- und Innovationsstandort Berlin." Anfang 2021 werden zunächst CEO Bruch und Finanzchefin Maria Ferraro ihre neuen Büros beziehen. Für den weiteren Ausbau der Konzernleitung soll jetzt ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet werden.
Für die Hauptstadt sind das gute Nachrichten. Über Jahrzehnte wurde schließlich beklagt, dass als Folge von Krieg und Teilung alte industrielle Kerne verschwunden und wichtige Firmensitze abgewandert sind. Berlin gilt daher bis heute unter anderem als Dienstleistungs- und Startup-Metropole, aber auch als wichtiger Forschungsstandort.