Setzt Kerner sein Magazin ab - oder doch Sat.1?
Seit seinem Wechsel zu Sat.1 war Johannes B. Kerner offenbar nie richtig zufrieden mit seiner Sendung - aber Sat.1 sicher auch nicht.
Johannes B. Kerner verlässt zum Jahresende seine eigene Magazin-Sendung "Kerner". Das berichtet die "Bild"-Zeitung in ihrer Dienstags-Ausgabe. Vor allem inhaltliche Aspekte seien der Grund für seinen Ausstieg - heißt es. Doch irgendwie erinnert das Ganze an Kerners Ausstieg beim ZDF - den er auch als SEINEN Schritt zurechtgerückt sehen wollte. Vergessen werden darf aber nicht, dass "Kerner" beim Zuschauer nicht punktet. Der 46-jährige Kerner war vor zwei Jahren vom ZDF zu Sat.1 gestoßen (überliefert sind die Worte "Ich will ja mit Profis zusammenarbeiten!") und hatte die Sendung im November 2009 mit großen Hoffnungen gestartet. Der ursprüngliche Sendeplatz am Montag erwies sich jedoch als ungeeignet. Das Magazin wechselte auf den Donnerstag und erholte sich in diesem Jahr langsam. Doch mehr als 1,5 Millionen Zuschauer schalteten nicht ein.
Sat.1 kann ergo mit dem Magazin nicht zufrieden sein. Erstaunlich, dass es jetzt der Moderator sein soll, der hinwirft. Unter diesem Blickwinkel betrachtet steht Kerners Kommentar zur Sendung, den er vor einiger Zeit geäußert hat, in einem anderen Licht da. "Mein Urteil fällt im Zweifelsfall härter aus als das der Zuschauer", betonte er einst selbstkritisch. Hat Kerner der möglichen Entscheidung des Senders schon vorgreifen wollen? Sat.1 bestätigt inzwischen: "Ja, stimmt, Johannes B. Kerner wird am 15.Dezember in Form eines Jahresrückblicks zum letzten Mal sein Magazin präsentieren." Das klingt zumindest mal so, als ob Kerner seinen Abgang nicht allein entschieden hätte.
Vollständig von Sat.1 trennen wird sich Kerner indes nicht. Derzeit produziert er für den Münchner Sender den Jahresrückblick "2011 – das Jahr hautnah". Wie es mit seinem Show-Engagement weitergeht - noch unklar. Nicht zu vergessen: Aktuell läuft ja auch noch mittwochs "Das große Allgemeinswissensquiz". Fest steht aber: Kerner bleibt der Fußball-Sendung "ran" treu, die noch bis Saisonende die Champions League begleitet. Dort hat er auch keine Quotenprobleme. So bestätigt Sat.1: "Die Champions League moderiert er natürlich weiterhin."
ps/kas