Ranking:
Serviceplan erobert Platz eins im Kreativ-Ranking
An der Spitze des Kreativ-Rankings steht zum ersten Mal die Münchner Agenturgruppe Serviceplan. Mit kleinen, aber preisgekrönten Ideen stößt Kreativchef Alexander Schill Vorjahressieger Jung von Matt vom Thron.
An der Spitze des Kreativ-Rankings sonnt sich dieses Jahr eine Agentur, der es noch vor ein paar Jahren niemand zugetraut hätte: Serviceplan. Ein Haus, das von vielen einst als Berateragentur belächelt wurde und sich um die vorderen Plätze im Kreativranking lange Zeit wenig geschert hat. 2012 gelingt der Münchener Agenturgruppe der Sprung an die Spitze. 2234 Punkte sammeln die Serviceplaner unter kreativer Führung von Alexander Schill im Laufe des Jahres ein. Das sind 114 mehr als Vorjahressieger Jung von Matt vorweisen kann. Und 654 mehr als noch 2011.
Den größten Anteil daran hat die Arbeit "Solar-Jahresbericht" für den Verband Austria Solar. Der Geschäftsbericht lässt sich nur in der Sonne lesen - eine spezielle Drucktechnik macht es möglich. Insgesamt 994 Punkte holt die Agentur mit dieser Idee. Das entspricht in etwa der Punkteausbeute von Kolle Rebbe und Grabarz & Partner zusammen.
Vorjahressieger Jung von Matt muss sich dieses Jahr mit dem zweiten Platz begnügen. 2120 Punkte holt die Hamburger Kreativagentur. Die meisten davon gehen auf das Konto des Kunden Mercedes-Benz. Die Autoschmiede ist außerdem der mit Abstand der kreativste Auftraggeber der Branche. Vor allem die Arbeit "Invisible Drive" konnte die Juries weltweit überzeugen. Unter anderem in Cannes, wo Jung von Matt dafür einen Grand Prix ergatterte.
In den Räumen der Berliner Agentur Heimat knallen in diesen Tagen vermutlich die Sektkorken. Die Agentur marschiert dieses Jahr vom siebten auf den dritten Rang. Mit der Arbeit "CNN Ecosphere" für das Turner Broadcasting System holen sich die Hornbach-Werber satte 674 Punkte. Weitere 838 fährt Heimat unter anderem mit Arbeiten für Adidas und Hornbach ein.
Auf den Plätzen Vier und Fünf finden sich erneut Scholz & Friends (4) und Ogilvy (5) ein. Nur, dass die beiden Agenturen dieses Jahr die Plätze getauscht haben.
Das gesamte Ranking mit den 30 kreativsten Agenturen finden Sie in der Ausgabe Nr. 50 der W&V. Darin auch: Hintergründe, Interviews und Analysen zu diesem Thema.
jps, ds, sh
Am Donnerstag verrät im Interview auf W&V Online Roger Hackstock, Geschäftsführer des Verbands Austria Solar, seine Sicht auf Werber, Werbung und den ganz normalen Award-Wahnsinn.
Erläuterung zum W&V-Bewertungsschema:
Das W&V Kreativ-Ranking berücksichtigt die nach dem Urteil der Redaktion wichtigsten Kreativpreise 2012. Die Wettbewerbe werden jährlich überprüft und ihrer Bedeutung nach gewichtet. Kriterien dabei sind: nationale/internationale Ausrichtung, Jury-Besetzung, Zahl der Einreichungen und die Auszeichnungsquote. Ein Grand Prix zählt acht Punkte, Gold sechs, Silber vier und Bronze zwei Punkte. Beim D&AD-Award entspricht der „Black Pencil“ einem Grand Prix, der „Yellow Pencil“ Gold, Nominees zählen als Silber und D&AD-Bucheinträge wie Bronze. Ansonsten gilt: Shortlist- oder Finalistenplätze sowie Urkunden werden nicht gewertet. Publikums- und Sonderpreise zählen nie. Werden Preise nicht nach Gold, Silber und Bronze aufgefächert, so erhält ein Sieger vier Punkte. Die Rubrik „Sonstige“ umfasst mit dem Multiplikator drei: Andy Awards, Echo Awards, Die Klappe, Reklamefilmpreis, Spotlight, Caples Award sowie den Deutschen Dialogmarketing Preis. Multiplikator zwei: Lead Awards, DMMA OnlineStar, New Media Award, Annual Multimedia, Mobius Award, Ramses, Radiostars sowie den iF- und den Red-Dot-Award (hier zählen nur iF Gold Awards und Red-Dot-„Best of the Best“-Arbeiten im Communication Design). Mit dem Multiplikator eins werden gewertet: Client Award, BoB, Comprix, Econ, Cresta, ZeitungKreativ, PlakaDiva, FAB-Award, Golden Awards of Montreux, CommsClub Bayern sowie der Deutsche Mediapreis.