Medienboard Berlin-Brandenburg:
Serien kurbeln Berlins Wirtschaft an
Für den Medienstandort Berlin-Brandenburg wird der Wirtschaftsmotor TV-Serie ebenso wie Online und Games immer wichtiger – wie das Medienboard Berlin-Brandenburg bilanziert.
Ob "Homeland" oder "Weißensee": Immer mehr TV-Serien werden in Berlin und Umgebung gedreht. Die Produktion wird für den Medienstandort immer wichtiger. Nach dem US-Agententhriller "Homeland" sollen demnächst die Dreharbeiten für Tom Tykwers erstes Fernsehprojekt "Babylon Berlin" nach den Bestsellerkrimis von Volker Kutscher sowie mehrere öffentlich-rechtliche Serien starten, teilt das Medienboard Berlin-Brandenburg am Mittwoch mit. Der Serienboom hat seinen Grund: Das Medienboard fördert seit diesem Jahr die Entwicklung und Produktion serieller TV-Formate. Darum sei es unter anderem gelungen, die "weltweit renommierte" US-Serie "Homeland" in die Hauptstadtregion zu holen, für die seit Anfang Juni jeden Tag mehrere Filmteams an verschiedenen Locations in Berlin und Brandenburg im Einsatz seien, heißt es aus Berlin.
Die ganze Region profitiert dabei: Bei einem Förderetat von 31 Millionen Euro seien im vergangenen Jahr 344 Filme und andere Projekte subventioniert worden. Diese Gelder hätten in der heimischen Medienindustrie einen Umsatz von 132 Millionen Euro ausgelöst, heißt es. Für jeden Euro Filmförderung seien 4,32 Euro in der Region ausgegeben worden. Der Wirtschaftsmotor Film und TV läuft auf Hochtouren. Björn Böhning, Chef der Berliner Senatskanzlei und Aufsichtsratsvorsitzender des Medienboards, blickt auf Basis dieser Zahlen nach vorne:
"Die Mittel für das Medienboard sind gut angelegte Investitionen in die Zukunft. Daher werden wir diese Mittel verstärken und zielgerichtet für die Förderung des Film- und Digitalstandorts verwenden."
Der Standort in Zahlen: Mehr als 12.500 Unternehmen waren 2014 in der Medienwirtschaft der Hauptstadtregion tätig. 70 Prozent der Unternehmen seien mit dem Geschäftsverlauf 2014 "zufrieden" bis "sehr zufrieden"- der höchste Wert seit Erhebung des Medien.Barometers, heißt es. Besonders groß ist demnach die Zufriedenheit in den Wachstumsbranchen Web/Mobile (82 Prozent) und Games (81 Prozent). Die Hauptstadtregion ziehe zudem mehr Venture Capital an als London. Das Medienboard fördert auch Start-ups, unter anderem mit dem neuen Austauschprogramm "Media Residency Berlin Capital Region – New York, New York – Berlin Capital Region", das die internationale Vernetzung junger Medienunternehmer vorantreiben soll.
Auch künstlerisch sieht sich die Fördergesellschaft auf gutem Weg: In Berlin und Brandenburg hergestellte Filme seien 2014 oft ausgezeichnet worden, darunter mit drei Silbernen Berlinale-Bären, vier Oscars und neun Oscar-Nominierungen.
ps/dpa