Egmont Ehapa:
Sensationserfolg "Yps": Wo sind noch Exemplare?
Print und die Uhrzeitkrebse leben: Das am 11. Oktober erschienene "Yps"-Revival war mancherorts rasch vergriffen. Jetzt werden vor allem im Osten Restbestände gesucht.
Das neu aufgelegte "Yps"-Heft für Erwachsene, das am 11. Oktober samt einer großen Kampagne von Philipp und Keuntje in den Handel kam, ist mancherorts vergriffen. Das bestätigt der Berliner Egmont-Ehapa-Verlag, nachdem er aufgrund von Leseranfragen sowie Internet- und Facebook-Kommentaren selbst Recherchen angestellt hat. Auch in München ließ sich bereits am Samstag bei testweise aufgesuchten, so genannten "gut sortierten" Zeitschriftenhändlern kein Exemplar mehr auftreiben. Allerdings, so vermutet Ehapa, dürfte es auch nachfrageschwächere Regionen geben, wo der Titel noch im Handel liegt – etwa in den neuen Bundesländern. Von dort sollen nun Hefte abgezogen und Gebieten mit hoher Nachfrage zugeführt werden. "Das Absammeln hat unmittelbar begonnen", sagt Ehapa-Sprecherin Elke Schickedanz.
Die Startauflage des Titels hat bei 120.000 Exemplaren gelegen. Ehapa hofft, dass der Titel teilweise schon in wenigen Tagen zumindest in einigen Gebieten wieder zu haben ist. Angesichts der Struktur des Deutschen Pressevertriebs seien aber noch keine genauen Angaben möglich, wo und in welcher Zahl. Ursprünglich sollte der Titel bis zu zwölf Wochen im Handel zu haben sein.
Zu hohe Nachfrage und somit Opfer des eigenen Erfolgs, dieses Erlebnis hatten die Berliner Zeitschriftenmacher jüngst bereits mit ihrem Flaggschiff "Micky Maus-Magazin". In dem Wochentitel läuft gerade eine Serie, in der die Familie Duck auf Schatzsuche in Deutschland ist, wobei es die Ducks jede Woche in eine andere Metropole verschlägt. Im München-Heft, das kurz vor dem Oktoberfest erschienen war, war in dem Comic beispielsweise auch Oberbürgermeister Christian Ude zu sehen. Erwartungsgemäß war das Interesse in den jeweiligen Metropolen der Handlung besonders groß. So mussten angesichts hoher Nachfrage bei den Ausgaben, die in Berlin, im Ruhrgebiet und in Hamburg spielten – das waren die ersten drei Teile der Städte-Serie –, nachträglich Hefte von anderen Regionen dorthin nachgeliefert werden. Zu den weiten Städten, darunter München und Stuttgart, liegen noch keine Daten vor.
Während ein Nachdruck des "Yps"-Heftes zur Befriedigung der Nachfrage laut Elke Schickedanz kurzfristig nicht möglich sei, weil das Gimmick - die guten Urzeitkrebse - längere zeitliche Vorläufe benötige, sieht es beim "Micky Maus-Magazin" mit der Städte-Serie anders aus. Hier sei gut möglich, dass man aus Serie noch einmal eine Sonderpublikation mache, so Schickedanz.