Die Aufmerksamkeit der Second-Screen-User ist indes geteilt: 49 Prozent sind nebenbei durch das Internet gesurft, 48 Prozent haben E-Mails bearbeitet. Gut ein Drittel war in sozialen Netzwerken wie Facebook unterwegs. Mehr als jeder Vierte hat parallel auf seinem Second Screen gespielt. Im Vergleich dazu ist die Online-Nutzung von Inhalten und Anwendungen, die mit einer laufenden TV-Sendung oder -Werbung zu tun haben, noch wenig verbreitet. Immerhin jeder Zehnte hat mit seinem Second Screen etwas getan, was mit der gerade laufenden Fernsehsendung zu tun hatte. Knapp zwei Prozent haben online etwas genutzt oder abgerufen, das mit einer TV-Werbung im Zusammenhang stand. Mitte Januar erst attestierte die Studie "Navigator Mediennutzung" des ProSiebenSat.1-Vermarkters SevenOne Media, dass der Second Screen die TV-Nutzung stark vorantreibt.

Der W3B-Report deute darauf hin, dass die Grenzen zwischen den verschiedenen Bildschirmen zukünftig immer mehr verschwimmen werden, heißt es. "Es ist nicht damit zu rechnen, dass dem Fernsehen zukünftig noch so viel ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt wird, wie wir es in der Vergangenheit gewohnt waren", so Susanne Fittkau.

Parallel zu der Analyse kommt von der TV-Seite eine Studie über das Info-Verhalten – der "ARD-Trend 2012". Demnach ist das Fernsehen für die Deutschen nach wie vor die mit Abstand wichtigste Quelle für die tagesaktuelle Information. Für 88 Prozent der Befragten der repräsentativen Studie ist TV zur Information über das Tagesgeschehen "sehr wichtig" oder "wichtig". Über die Tageszeitung als Informationsquelle sagen dies 69 Prozent und über das Radio 66 Prozent. Aber auch hier sind die User im Vormarsch: Zunehmende Bedeutung gewinnt beim Info-Bedarf das Internet. 52 Prozent nutzen vor allem das Web als Quelle (plus zwei Prozentpunkte gegenüber der Befragung im Jahre 2008). TNS Infratest führte die Interviews im Auftrag der ARD Anfang November bis Anfang Dezember 2012 mit 3054 deutsch-sprachigen Bundesbürgern ab 14 Jahren.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.