Klar, dass die Chefredakteure da (völlig zu Recht) aufschreien. Das Beispiel zeigt aber auch, wie selbst beste Anliegen und auch wirklich gute Ideen durch das Versagen einzelner zum Scheitern gebracht werden können.

Trotz ihrer berechtigten Kritik am Ministerium, mutet der Versuch der mecklenburg-vorpommerschen Chefredakteure, sich im "Spiegel" nun als Speerspitze im Kampf um die journalistische Unabhängigkeit zu profilieren, etwas seltsam an. In der Vergangenheit sind die Nordost-Regionalblätter eher durch massiven Leserschwund als durch ihre investigative Berichterstattung aufgefallen. So werden etwa Artikel der dpa-Themendienste, so zum Beispiel aktuell über fünf Gourmet-Abende auf fünf Meraner Schlössern in Südtirol ("Ostsee-Zeitung") gerne eins zu eins übernommen.


Autor: Markus Weber

Markus Weber ist seit 20 Jahren Mitglied der W&V-Redaktion. Als Nachrichtenchef ist er für die aktuellen Themen auf wuv.de zuständig. Darüber hinaus ist er innerhalb der Redaktion der Themenverantwortliche für "CRM & Data". Aufgewachsen ist Markus auf einem Bauernhof im Württembergischen Allgäu. Mit fünf Geschwistern.