
Südkurier:
Schlussverkauf: Holtzbrinck verabschiedet sich vom letzten Regionalblatt
Stefan von Holtzbrinck trennt sich von seiner letzten Regionalzeitung: Zwei Jahre dem Verkauf der "Südkurier"-Mehrheit sollen jetzt auch die verbliebenen 49 Prozent an die Mediengruppe Pressedruck Augsburg übergehen. Noch vor wenigen Jahren gehörte "SvH" zu den größten Zeitungsverlegern der Republik.
Stefan von Holtzbrinck trennt sich von seiner letzten Regionalzeitung: Zwei Jahre dem Verkauf der "Südkurier"-Mehrheit sollen jetzt auch die verbliebenen 49 Prozent an die Mediengruppe Pressedruck Augsburg übergehen. Das bestätigte der Verlag der "Augsburger Allgemeinen" gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Dem Bundeskartellamt liegt bereits ein Antrag vor.
Der "Südkurier" erscheint in Konstanz und verkauft etwa 127.000 Exemplare im Raum Bodensee-Südschwarzwald. 2011 hatte Holtzbrinck auch die Würzburger "Main-Post" an die Augsburger verkauft und sich im Jahr darauf von der "Saarbrücker Zeitung", dem "Trierischen Volksfreund" und der "Lausitzer Rundschau" getrennt; die drei Blätter gehören heute zur "Rheinischen Post" in Düsseldorf. Künftig hält Stefan von Holtzbrincks Mediengruppe nur noch einen 50-Prozent-Anteil an der "Zeit".
Noch vor wenigen Jahren gehörte der Sohn von Verlagsgründer Georg von Holtzbrinck zu den größten Zeitungsverlegern der Republik. 2009 begann dann der große Print-Ausverkauf. Damals übergab er u.a die Verlagsgruppe Handelsblatt, den "Tagesspiegel" und den halben Zeit-Verlag an seinen älteren Bruder Dieter. Seine ehrgeizigen Digitalpläne mit dem deutschen Facebook-Konkurrenten StudiVZ scheiterten. Heute lebt die Stuttgarter Holtzbrinck-Holding überwiegend vom Geschäft mit Büchern und Wissenschaftstiteln. Dabei sorgt die internationale Verlagsmarke MacMillan für über 80 Prozent des Holtzbrinck-Umsatzes.