
Schlecker erfindet sich neu, Grey übernimmt Etat
Ein guter Nachbar, ein attraktiver und sympathischer Nahversorger will Schlecker sein. Um das zu kommunizieren, lanciert das Unternehmen mit Grey eine neue Markenkampagne. Insgesamt investiert die Drogeriekette in den Neuanfang 230 Millionen Euro.
Schlecker stellt sich neu auf. Der Drogerie-Discounter aus Ehingen sucht einen neuen, einheitlichen Marktauftritt mit mehr Einkaufsatmosphäre. Der Marktführer investiert dafür in den kommenden 18 Monaten rund 230 Millionen Euro.
Das neue Filialkonzept soll dem Kunden eine Einkaufsatmosphäre zum Wohlfühlen bieten, mit viel Licht, breiten Gängen und freundlichen Farben, orientiert an den Bedürfnissen des unmittelbaren Umfeldes. Alle Schlecker-Märkte werden in den kommenden Monaten schrittweise nach dem neuen Konzept umgerüstet.
"Wir wollen unseren Kunden in Zukunft weiterhin die vertraute Nähe bieten, die sie von Schlecker gewohnt sind, allerdings mit neuen und attraktiveren Filialen, Themen, Angeboten und Preisen", erklärt Lars Schlecker, der das Unternehmen gemeinsam mit Schwester Meike und den Unternehmensgründern Anton und Christa Schlecker führt.
Parallel startet erstmals eine neue Markenkampagne, die Schlecker zusammen mit der Werbeagentur Grey entwickeln wird, wie das "Manager Magazin" schreibt. Die Agentur hat sich offenbar im laufenden Pitch durchgesetzt. Schlecker will damit sein Image verbessern.
Schlecker Märkte bieten damit weiterhin die Grundversorgung für Drogerieartikel in ländlichen Regionen ebenso wie
in großstädtischen Quartierslagen, Innenstädten oder Einkaufszentren. "Wir sehen uns in der Tradition des attraktiven wie sympathischen Nahversorgers in der unmittelbaren Nähe", sagt Lars Schlecker. "Eine Art guter Nachbar, bei dem man gerne auch einen Moment länger bleibt, weil es immer auch etwas Neues zu erfahren gibt."
Das neue, modulare Shopkonzept ist ein Baustein des so genannten Fit-for-Future-Programms von Schlecker, mit dem sich das Unternehmen neu ausrichtet. Neben dem Ladenbau umfasst das Programm auch das Produktsortiment, die Preisgestaltung, die Kommunikation, die Filialstruktur des Drogeriediscounters sowie alle dahinter liegenden Organisationsprozesse.
Das Programm gliedert sich in zwei Phasen. Für das Jahr 2011 stehen die Konsolidierung und die Überarbeitung der bestehenden Märkte im Fokus. Ab dem Jahr 2012 will das Unternehmen in Deutschland und seinen europäischen Kernmärkten – u. a. Spanien, Österreich, Polen, Tschechien, Frankreich und Italien – wieder deutlich expandieren.
Eng verzahnt wird die Filialstruktur mit einem Online-Angebot sowie durch die Vitalsana-Versandapotheke von Schlecker.
Auch in der Kommunikation mit Kunden, Öffentlichkeit und Mitarbeitern agiert Schlecker künftig deutlich transparenter. Meike Schlecker, die ab sofort gemeinsam mit ihrem Bruder die Kommunikation verantwortet: "Hier sind wir in der Vergangenheit sicher sehr zurückhaltend gewesen, worunter auch unsere Reputation gelitten hat."
Inzwischen versteht sich Schlecker als konstruktiver Dialogpartner und habe mit dem Abschluss des weitestgehenden Tarifvertrags im deutschen Einzelhandel eine klare Vorreiterrolle übernommen. In der Kommunikation mit den Kunden wird Schlecker ebenso aktiv agieren. Bei allen Fragen rund um das Produktsortiment trete die Marke künftig verstärkt als Ratgeber und Servicepartner auf, heißt es in einer Mitteilung. Schlecker will so die Nummer eins im Markt bleiben.