SPD-Medienholding stützt Frankfurter Rundschau
Die Frankfurter Rundschau hat offenbar finanzielle Hilfe von der SPD-Medienholding erhalten, die auf die Rückzahlung eines Gesellschafterdarlehens verzichtet hat. Dies hat sich aber im Gewinn der ddvg niedergeschlagen.
Die SPD-Medienholding ddvg hat offenbar dem Druck- und Verlagshaus der "Frankfurter Rundschau" finanziell unter die Arme gegriffen, in dem sie anteilig auf die Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen verzichtete. Dies erfuhr W&V Online aus Kreisen der ddvg. ddvg-Geschäftsführer Jens Berendsen wollte dies auf Anfrage nicht kommentieren. Er erklärte, dass für mehrere Beteiligungen des umfangreichen Medienimperiums der SPD Darlehensverzichte ausgesprochen wurden.
Damit wolle man einige Beteiligungsgesellschaften in wirtschaftlich schwierigen Zeiten helfen, die "Finanzstruktur zu verbessern". Die ddvg ist mit 40 Prozent am Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH engagiert, in dem die Frankfurter Rundschau erscheint. Mehrheitsgesellschafter ist hier das Kölner Verlagshaus M.DuMont Schauberg. Wie hoch die Darlehensverzichte der Medienholding 2009 insgesamt waren, wollte die ddvg-Geschäftsführung nicht nennen.
Die SPD-Medienholding hatte unter anderem auch dem Zeitungshaus Madsack aus Hannover ein Gesellschafterdarlehen gewährt, um ihre die Übernahme diverser Regionalzeitungsbeteiligungen der Axel Springer AG zu ermöglichen. Madsack hatte sich im vergangenen Jahr an den Lübecker Nachrichten, den Kieler Nachrichten sowie die Ostsee-Zeitung erworben. An Madsack ist die ddvg mit 23,1 Prozent beteiligt.
Die bilanziellen Hilfen haben aber bei der SPD-Medienholding das Ergebnis massiv gedrückt. Der Gewinn nach Steuern brach im vergangenen Geschäftsjahr auf 4,2 Mill. Euro ein. Im Jahr zuvor hatte die Verlagsgesellschaft noch 15,5 Mill. Euro erwirtschaftet. Den Rückgang des Ergebnisse bekommt auch die Parteikasse zu spüren. Die Medienholding will voraussichtlich in diesem Jahr aus dem Bilanzgewinn rund 7,7 Mill. Euro ausschütten. Im Vorjahr lag sie noch bei 9,7 Mill. Euro. Abzüglich Steuern kann die SPD in diesem Jahr mit einem Liquiditätszufluss von rund 6,5 Mill. Euro rechnen.
Trotz des deutlich zurückgegangenen Jahresüberschusses sank das Betriebsergebnis nur um 9 Prozent auf 19,4 Mill. Euro. Verantwortlich hierfür war unter anderem ein zweistelliger prozentualer Rückgang im Anzeigengeschäft bei einigen Beteiligungsverlagen sowie eine rückläufige verkaufte Auflage bei vielen Titeln.
Im vergangenen Jahr hat die ddvg ihr Portfolio leicht verändert. So ist die mit 10 Prozent bei der tredition GmbH eingestiegen. Es handelt sich hierbei um ein Internet-Start-up, das Bücher veröffentlicht und verkauft. Die Veröffentlichung sei für die Autoren kostenlos, heißt es. Zudem hat sich die ddvg vom Verlag für Berlin-Brandenburg sowie der Parthas Verlag GmbH getrennt. Der Verkauf bei Parthas erfolgte über einen Management-buy-out.