
Laufschuhkette:
Runners Point macht dicht - 720 Mitarbeiter betroffen
Foot Locker schließt seine Laufschuhkette Runners Point. In den deutschsprachigen Ländern, wo Runners Point 81 Filialen betreibt, sind rund 720 Mitarbeiter von den Schließungsplänen betroffen.

Foto: Runners Point
Von der beabsichtigten Schließung der Laufschuhkette Runners Point sind rund 720 Mitarbeiter betroffen. Das teilte ein Sprecher der Muttergesellschaft Foot Locker der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Auf die Ladengeschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz entfielen rund 550 Mitarbeiter. Weitere 170 Menschen arbeiten in der Zentrale in Recklinghausen in den Bereichen Administration, Logistik und Online. Anfang Februar gab es in Deutschland, Österreich und der Schweiz laut Geschäftsbericht insgesamt 81 Filialen.
Die Schließungspläne waren am Montag bekannt geworden. Foot Locker nannte keine genauen Gründe, sprach aber von einer vorangegangenen "Bewertung unserer Geschäftstätigkeit und der Wettbewerbslandschaft in Deutschland über den Zeitraum der vergangenen zwölf Monate". Auf dem deutschen Markt will Foot Locker mit seinen Marken Foot Locker und Sidestep weiterhin aktiv bleiben.
Handelsexperte Thomas Roeb von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg vermutet, dass Runners Point wegen starker Online-Konkurrenz nicht profitabel genug war und deshalb von der Konzernmutter Foot Locker aussortiert wurde. "Es gibt die Nachfrage nach Service in den Filialen nicht in dem Maße, als dass sie dazu führte, dass dieser Service den Menschen etwas wert wäre und sie mehr bezahlen." Der Wirtschaftswissenschaftler geht davon aus, dass das Geschäft von Runners Point schon lange vor der Corona-Krise gewackelt habe.
Runners Point war 1984 gegründet worden und gehörte lange zum Karstadt-Quelle-Konzern. 2013 wurde das Unternehmen von der US-Firma Foot Locker übernommen.