
Inhouse-Agentur:
Rolex will seine Werbung selbst in die Hand nehmen
74 Jahre lang betreute WPP die Luxusuhrenmarke Rolex. Jetzt will die Brand in Europa eine Inhouse-Kreativagentur aufbauen. Für WPP steht damit ein Budgettopf von geschätzt 30 Millionen Dollar auf dem Spiel.

Foto: Rolex / Mark Seliger
Rolex will seine Werbeaktivitäten künftig offenbar selbst in die Hand nehmen. Wie Business Insider erfahren haben will, soll die britische Agentur-Holding WPP den Etat, den die Tochter Wunderman Thompson federführend 74 Jahre lang betreute, größtenteils oder sogar komplett verlieren. Brancheninsider schätzen die jährlichen Werbeausgaben der Luxusuhrenmarke auf jährlich rund 30 Millionen Dollar.
Ziel von Rolex ist es offenbar, in Europa eine eigene Inhouse-Agentur aufzubauen. Erste Aktivitäten gibt es bereits. Eine Produktion, die derzeit von einer WPP-Niederlassung in New York betreut wird, soll aktuell schon nach London verlagert werden. Rolex selbst will die Gerüchte nicht kommentieren. Auch Wunderman Thompson reagierte auf Anfragen von Business Insider nicht.
Erster Auftrag für Rolex im Jahr 1946
Den ersten Auftrag für Rolex bearbeitete J. Walter Thompson im Jahr 1946 aus. Seitdem banden die Kreativen kontinuierlich Sportler, Musiker oder Schauspieler als Testimonials in die Kampagnen ein. Eine wichtige Rolle spielte Rolex auch immer wieder in James-Bond-Filmen. Weil Autor Ian Flemings selbst meist eine Rolex Explorer Reference 1016 am Handgelenk trug, verpassten die Filmausstatter schon bei der Verfilmung des ersten Romans "Casino Royale" auch Sean Connery eine Rolex Explorer 6538. Weitere Modelle folgten in weiteren Filmen.
Die jüngste Rolex-Kampagne der Agentur mit großem Budget lief während der Oscar-Verleihung im Jahr 2020 und brachte mehrere berühmte Regisseure, darunter James Cameron und Martin Scorsese, ins Rennen.