Wettbewerbspräsentation:
Ritter Sport pitcht um Nachhaltigkeit
Der Schokoladenhersteller hat diverse Agenturen zum Präsentieren nach Waldenbuch eingeladen. Zur Vergabe steht ein prestigeträchtiger Auftrag. Stammhalter Kolle Rebbe aus Hamburg ist dabei.
Foto: Ritter Sport
Groß Aufhebens um die Sache macht der Sprecher von Ritter Sport nicht. Schließlich schreibe sein Unternehmen immer mal wieder Werbeetats aus. "Ein reguläres Verfahren", sagt Thomas Seeger. Aber er bestätigt: Ritter Sport pitcht. Und Kolle Rebbe, Etathalter seit 2009, ist dabei. Die übrigen - wohl sieben - Agenturen, die antreten, verrät der Sprecher nicht. Vermutlich nimmt auch Oddity teil, die ebenfalls zu Ritter Sports Hausagenturen zählen.
Dem Vernehmen nach will sich der Schokoladenhersteller aus Waldenbuch in der Kommunikation künftiger noch mehr um das Thema Nachhaltigkeit kümmern. Das sei zwar schon seit den 80er Jahren Teil der Firmen-DNA, so Seegers, aber W&V-Informationen zufolge soll es in der Kommunikation künftig eine noch wichtigere Rolle spielen als bisher. Zuletzt hatte Ritter mit Verpackungen aus Papier experimentiert. Bei den Verbrauchern kam das gut an.
Quadratisch, praktisch, gut - zu Umwelt und Mensch
Kunden wollen nachhaltige Produkte. Und Ritter Sport hat darauf seit jeher Antworten gefunden. So hat das Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke das Unternehmen für sein nachhaltiges Engagement zertifiziert, wenn es etwa um Ressourcenschonung, die sozialen und ökologischen Bedingungen im Kakaoanbau, die faire Bezahlung der Mitarbeiter geht. Auch einen Verhaltenskodex für Lieferanten und Kunden zum verantwortungsvollen Wirtschaften gibt es. Natürlich lehnt Ritter Sport auch Tierversuche ab. Und seit 2002 haben sie sogar ihr eigenes Kraftwerk. Aber welcher Verbraucher weiß das schon!? Meist spricht Ritter Sport in der Kommunikation nur über Produkte und Inhaltsstoffe. Die gebriefte Kampagne soll das ändern.
Jüngst stand Ritter Sport seiner quadratischen Verpackung wegen im Fokus der Öffentlichkeit. Der Bundesgerichtshof hatte das Ansinnen von Milka (Mondelez) endgültig abgewehrt, Ritter Sport den Patentschutz darauf zu nehmen. Mondelez versucht das seit über zehn Jahren. Das Gericht aber urteilte im Sinne der Deutschen: Denn die Verbraucher verbänden mit dem Quadrat eben die Marke Ritter Sport. Und damit spielt das Unternehmen seit jeher gekonnt, zuletzt in der "Reise"-Kampagne von Oddity oder mit Sondereditionen. Produktinnovationen gehören zum Tagesgeschäft.
