Munich Digital Institute:
Rewe genießt die größte Reputation im Netz
Ein Jahr lang haben Münchner Digitalexperten das Social Web zum Thema "gesunder Lebensstil" abgehört. Mit überraschenden Ergebnissen zur Online-Reputation von Lebensmittelunternehmen und Krankenversicherungen.
Lebensmittelhändler und E-Commerce: das Thema bleibt schwierig. Bestellen Sie zum Beispiel in München bei edeka-lebensmittel.de einen Kasten Cola light, bekommen Sie ihn einem Karton verpackt geliefert - und zwar aus Hamburg. Beim zukünftigen Kampf um Online-Marktanteile dürfte jedenfalls Rewe im Vorteil sein. Der Handelskonzern genießt in Sachen gesunde Ernährung ein deutlich höheres Ansehen als sein Konkurrent Edeka - Supergeil-Viral hin, Supergeil-Viral her.
Das geht aus einer Studie des Munich Digital Institute hervor. Das Beratungsunternehmen hat über ein Jahr lang das digitale Informationsverhalten deutschsprachiger Internetnutzer zum Thema "gesunder Lebensstil" ausgewertet. Über 2.500 Suchmaschinen-Begriffe und rund 100.000 Äußerungen im Netz flossen in die Untersuchung mit ein.
Gesundheit verbinden die Deutschen demnach vor allem mit Ernährung - von den Inhaltsstoffen bis zur Diätplanung. Ein großes Thema für Lebensmittelindustrie und Supermarktketten, sollte man meinen. In der digitalen Kommunikation tut sich die Branche aber schwer. In redaktionellen Online-Medien wird sie öfter negativ als positiv erwähnt, bei den Kommentaren im Social Web überwiegen die positiven Erwähnungen nur leicht.
Auffällig: Rewe liegt in Sachen Online-Reputation nicht nur vor Edeka, ernährungsbewusste User schätzen die Marke sogar noch mehr als das Bio-Label Alnatura. Besonders schlecht schneidet Nestlé ab. Hier hat das Munich Digital Institute die "mit großem Abstand schlechteste Tonalität in Facebook" ermittelt.
Die Münchner Digitalexperten haben neben der Lebensmittelbranche auch die Reputation von Krankenversicherungen untersucht. Tendenz: Gesetzliche Kassen liegen in Sachen gesundem Lebensstil vor den private Anbietern. Die Barmer GEK kommt in den Kommentarspalten besonders gut weg, die TK in der redaktionellen Berichterstattung. Ein echtes PR-Problem hat dagegen die Allianz: sie wird nur in 15 Prozent der untersuchten Artikel positiv erwähnt.
Das Munich Digital Institute wurde 2014 von Christian Henne gegründet. Weitere Informationen zur Studie gibt es hier.