Kultserie GoT bei Sky:
Rekordquoten und Pannen beim Start von "Game of Thrones" 7
Die Nachfrage war so hoch, dass die Sky-Server zusammenbrachen. Der Medienkonzern reagierte darauf recht cool - passend zum Motiv "Der Winter ist da".
Seit dem Start der siebten Staffel "Game of Thrones" ist die Welt erneut zweigeteilt: In Fans der Kultserie, die der ersten Folge entgegenfiebern, verzwifelt versuchen, Spoiler zu meiden - und denjenigen, die kein Interesse an der Fantasyserie haben. Letztere schütteln verständnislos die Köpfe über das Phänomen, dass mitten im ersehnten Hochsommer GoT-Nerds jubeln: "Der Winter ist da!" - und sich daheim verbarrikadieren, um ungestört dem "Lied von Eis und Feuer" zu lauschen. All jenen, die diese Liebe nicht teilen, ist sie nun nach 61 Folgen schwer vermittelbar.
Von den anderen, den Fans von Jon Schnee, Daenerys Tagaryen und Tyrion Lennister, saßen eine Menge gestern vor ihren Sky-Onlineplattformen und der Abo-Box, um nach einem Jahr Wartezeit zu erleben, wie das Spiel um Throne weitergeht. So viele, dass Sky stolz den stärksten deutschen Staffelstart der HBO-Serie meldet. Allein linear waren am 17. Juli zur Hauptsendezeit 460.000 Zuschauer dabei (Sky Atlantic), die spätere Wiederholung ab 22.25 Uhr sahen weitere 131.000 Menschen. Dafür feiert Sky einen Primetime-Marktanteil von 1,7 Prozent (14-49: 4,4 Prozent). In der Altersgruppe der 14- bis 59-Jährigen, die Sky als werberelevant einordnet, lag er bei 3,2 Prozent.
Im April 2016 lag der Wert bei 380.000 inklusive nonlinearer Nutzung - ebenfalls ein Rekord (mit 220.000 linearen Kontakten), der nun weit übertroffen, ja, mehr als verdoppelt wurde. Die Zahlen der zeitversetzten Nutzer 2017 sind erst in einigen Tagen verfügbar.
Es waren viele - zu viele.
Sky Ticket im Angebot - und down
Denn zum einen die Beliebtheit der Serie, zum anderen der Kampfpreis, den Sky derzeit anbietet (1 Euro/Monat), sorgten dafür, dass die Server für Sky-Ticket-Neuanmeldungen in die Knie gingen am Montagabend. "Ausschließlich bei Sky Ticket Neuanmeldungen im Laufe des gestrigen Abends kam es zu Verzögerungen. Diese sind bereits wieder behoben und alle Anmeldungsanfragen wurden bearbeitet. Wir bedanken uns bei den betroffenen Fans für Ihre Geduld und entschuldigen uns für eventuelle Unannehmlichkeiten", teilt Sky-Sprecherin Alexandra Fexer mit.
Im Netz reagierte Sky mit dem zur Serie passenden Humor (siehe Bild ganz oben).
Störungen gab es auch in Australien: Beim Streaming der Premiere der siebten "Game of Thrones"-Staffel kam es immer wieder zu technischen Aussetzern - wohl wegen der hohen Nachfrage. Einige Fans machten ihrer Wut darüber online Luft. Sie kritisierten den Bezahlfernsehsender Foxtel, der als einziger in Australien die Möglichkeit bietet, die Serie legal zu streamen. "Im Ernst, Foxtel. Der Winter naht seit einem Jahr und dennoch konntet ihr euch nicht darauf vorbereiten. Ein Jahr freier Service?", schrieb ein Nutzer in Anspielung an die Serie. Viele Fans deuteten an, sie könnten stattdessen auf illegale Streams zurückgreifen.
Das TV-Unternehmen Foxtel entschuldigte sich daraufhin. Demnach kam es wegen der außergewöhnlich hohen Nachfrage zum Systemabsturz. "Wir sind am Boden zerstört, dass einige Fans technische Störungen hatten", sagte ein Foxtel-Sprecher. Die Premiere habe auf der ganzen Welt zu Abstürzen von Webseiten geführt, auch in den USA und in Lateinamerika, so der Fernsehsender.
"Game of Thrones" eilt von Rekord zu Rekord
Die Episode "Drachenstein" löste erneut eine Twitter-Welle aus: 2,4 Millionen Kurznachrichten wurden über den Dienst zur ersten Folge der siebten Staffel verbreitet.
Rekorde auch bei HBO in den USA: Dort sahen den Staffelauftakt 10,1 Millionen Menschen linear - der Rekord aus dem Finale von Staffel 6 hatte 2016 bei 8,9 Millionen gelegen. Inklusive der Wiederholungen und Streamingabrufe wurden etwa 16 Millionen Zuschauer erreicht.
Den Serienhit bietet HBO über das weltweite Content Delivery Network (CDN) von Level 3 zum Abruf an. "HBO Go" können Abonnenten via Tablet, Laptop, Spielekonsole oder auch Smart TV erreichen.
In Deutschland gibt es "Game of Thrones" außer bei Sky immer einen Tag versetzt bei Amazon Video und iTunes kostenpflichtig als VoD-Angebot; im Free-TV übertragt RTL II - aber immer rund ein Jahr später. (sh/mit dpa)