Talkshow-Flut:
Reinhold Beckmann gibt seine ARD-Sendung auf
Aus fünf Talkshows in der ARD werden vier: Reinhold Beckmann hat angekündigt, seine Gesprächsrunde Ende kommenden Jahres aufzugeben.
Reinhold Beckmann will mit seiner Talkshow "Beckmann" in der ARD nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" Ende nächsten Jahres aufhören. „Ich bin der Debatten über Sinn oder Unsinn der politischen Talkshows in der ARD einfach müde“, sagte der 57-Jährige im Interview mit dem Blatt.
"Deshalb bin ich vor drei Wochen zum Intendanten des Norddeutschen Rundfunks, Lutz Marmor, gegangen, der Programmdirektor war auch dort, und habe meine Entscheidung mitgeteilt", sagte der 57-Jährige. Er habe den Eindruck, damit "ein ARD-internes Gerangel um zu viel Talk im Ersten" gelöst zu haben, sagte Beckmann, der seit 1999 mit seinem Abendtalk im Programm präsent ist, in dem Interview weiter.
Damit ist Beckmann höchstwahrscheinlich seiner Kündigung zuvorgekommen. Nach Informationen des "Spiegel" hatte "Beckmann" wegen schlechter Einschaltquoten ohnehin ganz oben auf der Abschussliste gestanden. Darüber, dass es zu viele Talksendungen gibt, herrscht im Senderverbund längst Einigkeit. Unklar war nur, welche Sendung eingestellt werden sollte. Seit Herbst 2011 gibt es in der ARD fünf Spättalks zwischen Sonntag und Donnerstag. Am Sonntagabend talkt Günther Jauch, montags Frank Plasberg, dienstags Sandra Maischberger, mittwochs Anne Will und donnerstags Beckmann.
Beckmanns Talk-Vertrag in der ARD läuft bis Ende 2014. Er moderiert in der ARD noch die "Sportschau" und andere Fußball-Ereignisse. Diese sind von seiner aktuellen Entscheidung nicht betroffen.
ARD-Vorsitzender Lutz Marmor gab per Presseerklärung bekannt, er verstehe und respektiere die Entscheidung von Reinhold Beckmann. "Es ist völlig nachvollziehbar, dass er nach 15 Jahren etwas Neues für uns machen möchte, zumal er die ständigen Diskussionen über die Talkshows ermüdend findet. Dieses Gefühl teile ich." Beckmanns Sendung zähle zu den wichtigsten Programm-Marken des Ersten. Mit dem Moderator sei vereinbart, dass er seine Stärken in ein neues Format einbringen werde. "Darüber hinaus ist fest verabredet, dass Reinhold Beckmann auch für das NDR Fernsehen innovative Unterhaltungssendungen entwickelt", so Marmor.
(dpa/kas)