
Nachhaltigkeitsstrategie:
Real setzt auf Foodsharing-App
Die Supermarkt-Kette Real hat der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt und intensiviert die Zusammenarbeit mit der Initiative Too Good To Go.

Foto: Real
Die Zahlen schwanken zwar enorm, doch im Grunde ist jedes Gramm zu viel: Je nach Studie und Quelle landen in Deutschland zwischen 13 und 18 Millionen Tonnen Essen im Müll. Dabei wäre ein Großteil dieser Nahrungsmittel noch absolut genießbar. Die Supermarkt-Kette Real will nun verstärkt gegen die Lebensmittelverschwendung ankämpfen: Ab sofort wird die vor einem Jahr in ausgewählten Märkten als Pilotprojekt begonnene Kooperation mit der Foodsharing-Initiative Too Good To Go im gesamten Bundesgebiet weitergeführt.
Das Ziel von Too Good To Go ist, überhängige, aber noch einwandfreie Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten. Dafür hat das gleichnamige dänische Startup, das bereits in elf europäischen Ländern aktiv ist, eine App entwickelt, mit der Lebensmittelreste aus Restaurants, Hotels und Läden an zahlende Kunden vermittelt werden können.
App vermittelt "Überraschungstüten" für kleinen Preis
Das Prinzip der Initiative ist relativ einfach: Nahrungsmittel, die beispielsweise vom Verfallsdatum zwar überhängig, aber sonst noch einwandfrei sind, werden von den teilnehmenden Unternehmen tagesaktuell sortiert und gepackt und über die App als "Überraschungstüte" angeboten. Interessierte Kunden können sich über die App informieren, welche Betriebe in ihrer Nähe zu welchem Preis Reste abgeben und diese zu einer festgelegten Zeit abholen. Die einzelnen Mahlzeiten kosten im Schnitt drei Euro und sind dabei mindestens 50 Prozent günstiger als der Normalpreis.
Auf diese Weise konnten bei Real allein in der Pilotphase der Kooperation schon über 100.000 Lebensmittelportionen vor dem Wegwerfen gerettet werden. Daher werden künftig sämtliche 279 Märkte der Einzelhandelskette an der Initiative teilnehmen. "Als Handelsunternehmen sind wir stets unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt und Gesellschaft bewusst", sagt Patrick Müller-Sarmiento, CEO von Real. "Dazu gehört auch die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, die in unserer Unternehmensstrategie 'Handeln aus Verantwortung' fest verankert ist."
Kooperation mit den Tafeln bleibt bestehen
Die Partnerschaft mit Too Good To Go soll allerdings keine Konkurrenz zum Engagement für die Tafeln sein, mit denen über 90 Prozent der Real-Märkte bereits zusammenarbeiten. Vielmehr wird die Kooperation mit dem dänischen Startup als ideale Ergänzung gesehen, da einige Tafeln nur über eingeschränkte Lagerungs- und Transportmöglichkeiten verfügen.
Sie interessieren sich für nachhaltige Unternehmens- und Nachhaltigkeitsstrategien? Auf dem W&V Green Marketing Day 2019 lernen Sie mehr darüber, wie Sie mit authentischem Handeln und Kommunikation eine ökologische Lovebrand aufbauen. Infos und Anmeldung finden Sie hier.