
Neuausrichtung:
Real ist verkauft: So geht es weiter
Nach langem Hin und Her hat Metro endlich einen Käufer für die Warenhauskette Real gefunden. Was der russische Investor SCP mit den Geschäftszweigen und Filialen vorhat, lesen Sie hier.

Foto: real GmbH
Die Metro AG dürfte froh sein, sich endlich von Real trennen zu können. Seit Langem versucht der Konzern, die angeschlagene Supermarktkette zu verkaufen. Die Verhandlungen mit Immobilieninvestor Redos wurden beendet, nachdem Kaufland kein Angebot für die Märkte abgeben wollte.
Nun hat es allem Anschein nach doch noch geklappt: Die russische SCP Group wird Real zu 100 Prozent übernehmen, einschließlich aller 276 stationären Geschäfte, des Digitalgeschäfts sowie 80 Immobilien und weiterer zu Real gehörenden Gesellschaften. Alle rund 34.000 Mitarbeiter sollen mit ihren gültigen Verträgen zu den bisherigen Konditionen übernommen werden, heißt es. "Die Zukunft der Mitarbeiter von Real ist uns sehr wichtig, und wir werden versuchen, Schließungen und Entlassungen so weit wie möglich zu vermeiden", sagt Marjorie Brabet-Friel, CEO der SCP Group.
Das passiert mit den Läden
Nach Vollzug der Transaktion wird SCP gemeinsam mit der X+Bricks Group, einem auf Einzelhandelsimmobilien im Lebensmittelsegment spezialisierten deutschen Investor, einen Neuausrichtung starten. Heißt, der Großteil der heutigen Real-Märkte wird an Edeka und Kaufland verkauft. Das Bundeskartellamt muss allerdings noch einer Übernahme durch die Handelsunternehmen für einzelne Filialen zustimmen.
Ein weiterer Aspekt der Neuausrichtung sieht vor, einzelne Märkte in kleinere Flächen für unterschiedliche Nutzungen aufzuteilen. Rund 50 Filialen sollen unter der Marke Real weiterlaufen, zumindest für zwei Jahre. Für jeden Standort werden mögliche Optionen geprüft. SCP geht davon aus, dass die Zahl der zu schließenden Standorte bei etwa 30 liegen wird. SCP plant außerdem, das Digitalgeschäft von Real weiterzuverkaufen.
Real wird als Ganzes zu einem Unternehmenswert von etwa einer Milliarde Euro verkauft, der Nettomittelzufluss beläuft sich auf etwa 300 Millionen. Das sind 200 Millionen Euro weniger für Metro als geplant.