Agenturmacher Brinkert hat bereits Politik-Erfahrung, allerdings für den anderen Teil der aktuellen Regierungskoalition. Er war an Kampagnen für Bundeskanzlerin Angela Merkel und die CDU beteiligt. Auch deshalb wohl der ebenso überraschende wie clevere Schritt, sich ein hochkarätiges Beratergremium an die Seite zu holen, in dem auch "Soziversteher" (Selbstbeschreibung) wie Nico Lumma aktiv sind. 

Brinkert selbst spricht von einem mehrstufigen Auswahlverfahren der SPD. Die Sozialdemokraten hätten direkt bei ihm angefragt. Man habe inzwischen auch mehrfach vor dem gesamten Spitzengremium der Partei präsentiert. Gerade mit dem als digital sehr kompetent geltenden SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil dürfte Brinkert eine gemeinsame Wellenlänge gefunden haben.

"Die Arbeit beginnt jetzt", sagte der Agenturchef am Sonntag. Inhaltlich könne er noch nichts verraten, aber die Kampagne werde "schnell, mutig, digital". Er habe sich dabei intensiv überlegt, welches Team diese Aufgabe am besten bewältigen könne. Als "wichtigste Personalie" bezeichnet Brinkert dabei den nun offiziellen Einstieg von Dennis Lück bei der Agentur. 

Das Team hat sich für den Bundestagswahlkampf jedenfalls viel vorgenommen. "Wir spielen auf Sieg!", sagt beispielsweise Thomas Koch. "Der Gewinn der SPD ist für Raphael Brinkert und unser ganzes Team ein Riesenerfolg. Es ist nicht nur kreativ und kommunikativ der wohl attraktivste Auftrag, der derzeit zu vergeben ist, sondern zugleich eine gewaltige Herausforderung. Wir suchen diese Herausforderung und ich bin stolz, ein Teil dieses großartigen Teams zu sein." 


Autor: Holger Schellkopf

Chefredakteur. Mitglied der W&V-Geschäftsleitung. Sozialisiert mit Print, konvertiert zu digital. Findet beides prima. Feste Überzeugung von @hschellk : Digital Journalism rocks! Versucht ansonsten, sich so oft wie möglich auf das Rennrad zu schwingen oder in die Laufschuhe zu steigen.