
RTL zieht sich aus der VG Media zurück
Die RTL-Familie verwertet künftig die Rechte an ihren Inhalten selbst - aufgrund der "wachsenden Bedeutung ihrer Urheber- und Leistungsschutzrechte für die immer vielfältigeren digitalen Programmverbreitungsplattformen im In- und Ausland".
Die deutsche RTL-Familie wird ihre Urheber- und Leistungsschutzrechte - es geht um die Weiterverbreitung ihrer Programme im In- und Ausland - ab 2011 nicht mehr von der Verwertungsgesellschaft VG Media verwerten lassen. Die Mediengruppe RTL Deutschland nimmt die Rechte "in Eigenregie" wahr und hat die Verträge mit der VG Media zum Jahresende fristgerecht gekündigt. Damit trage die RTL-Familien der "wachsenden Bedeutung ihrer Urheber- und Leistungsschutzrechte für die immer vielfältigeren digitalen Programmverbreitungsplattformen im In- und Ausland Rechnung".
Um die Rechteverwertung kümmert sich künftig der zentrale Rechtsbereich bei der Mediengruppe RTL Deutschland. Zuständig ist dort General Counsel Ralph Sammeck. Er betont: "Die gewachsene strategische Bedeutung der Urheber- und Leistungsschutzrechte unserer Sender in der sich immer weiter fragmentierenden digitalen Welt legt es nahe, diese Verantwortung auch operativ umfassend wahrzunehmen und in die direkten Gespräche mit unseren Vertragspartnern im In- und Ausland einzubinden."
Die VG Media Gesellschaft zur Verwertung der Urheber- und Leistungsschutzrechte der Medienunternehmen mbH gibt es seit 2002. Sie nimmt die Rechte für 37 TV-Sender und 66 Radiosender aus Deutschland wahr. Zuletzt hat die GmbH den juristischen Streit zwischen den Senderfamilie RTL und ProSiebenSat.1 mit Verlagshäusern ausgefochten, um die Rechtelage in elektronischen Programmführern (EPGs) bei darin angeführten Programmtrailern und -inhalten zu klären. Wie es mit der Gesellschaft selbst weitergeht - sie gehört zu jeweils 50 Prozent RTL und ProSiebenSat.1 - ist noch unklar. RTL zufolge laufen Gespräche.