Sex- und Alkoholexzesse:
RTL zeigt Reue: Explosiv Weekend vom Partyschiff war nicht "sendertauglich"
Nach der Kritik eines Beitrages von "RTL Explosiv Weekend", in dem Sex- und Alkoholexzesse gezeigt wurden, gibt sich der Sender einsichtig. "Weder Themenmix noch Bildsprache waren sendertauglich."
RTL rudert zurück und gibt sich ungewöhnlich zerknirscht. Grund: Nachdem eine Ausgabe des Magazins "Explosiv Weekend" mit Bildern über Sex- und Alkoholexzesse auf breiter Front für Ärger gesorgt hat, findet man beim Sender deutliche Worte für das eigene Fehlverhalten: "Da gibt es nichts schönzureden", sagt eine Sprecherin. "Die Sendung entsprach weder im Themenmix noch in der Bildsprache den internen Vorgaben des Hauses." Die Beiträge waren nicht sendertauglich. Es wurden bei RTL Konsequenzen auf verschiedenen Ebenen gezogen. So habe man die internen Richtlinien überarbeitet und klargestellt, dass diese verbindlich einzuhalten sind, heißt es aus Köln.
Beim beanstandeten Beitrag liegt ein Verstoß gegen geltende Bestimmungen des Jugendmedienschutzes vor. Zu dieser Auffassung gelangte jetzt die Prüfgruppe der Jugendschutzkommission KJM. Das bestätigt die für RTL zuständige Medienanstalt in Niedersachsen, NLM. Stein des Anstoßes war ein Bericht vom 6. April, in dem es um Exzesse auf einem Partyschiff ging. Sogar der frühere Endemol-Chef und "Big Brother"-Produzent Borris Brandt hatte sich im Nachgang entsetzt über die Sendung im Social Web geäußert. Nach Informationen des W&V-Schwesterblattes "Kontakter" sollen auch verantwortliche Mitarbeiter von der Sendung abgezogen worden sein.
Der Sender hat bis Ende August die Gelegenheit sich zu äußern. Danach wird die KJM entscheiden.