
RTL Group hält Gewinn trotz Werbekrise
371 Millionen Euro hat RTL-Group-CEO Gerhard Zeiler 2009 einsparen können - dies und das gute Weihnachtsgeschäft bringen dem Konzern einen Gewinn nahezu auf Vorjahresniveau ein.
Trotz Umsatzeinbußen auf allen Werbemärkten hat die RTL Group ihren Nettogewinn 2009 auf Vorjahresniveau gehalten. Das Ergebnis des europäischen Fernsehkonzerns ist um 0,7 Prozent auf 298 Millionen Euro gestiegen. Hintergrund seien ein strikter Sparkurs - und ein starkes Vorweihnachts-Geschäft; W&V Online hat über die Jahresend-Rallye berichtet. Die Erlöse sind indes um 6,3 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro gesunken. Vor einem Jahr hat RTL-Group-CEO Gerhard Zeiler daher ein striktes Sparprogramm im Konzern angekündigt. Das ist gelungen: Die operativen Kosten sind 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 371 Millionen Euro zurückgegangen; damit ist das Ziel der genannten 300 Millionen Euro klar übertroffen.
Für 2010 bleibt Gerhard Zeiler eine klare Diagnose schuldig. Obwohl sich der Umsatzrückgang seit Herbst 2009 verlangsamt habe, könne der Konzern keine schnelle Erholung der Werbeerlöse auf das alte Niveau erwarten, betont der RTL-Group-Lenker. Zeiler will nun - wie seine deutsche TV-Konkurrenz ProSiebenSat.1 -"in Wachstumsgeschäfte investieren". Dazu zählen On-Demand-Plattformen, Pay-TV-Angebote, die Produktion von Inhalten sowie Diversifikationsgeschäfte.
Der Verwaltungsrat der RTL Group schlägt nun aufgrund des stabilen Gewinnniveaus eine Dividende auf Vorjahresniveau vor. Das hieße, dass Zeiler in die Kassen des Hauptanteilseigners Bertelsmann knapp 490 Millionen Euro abführen kann. In Deutschland zählen die Fernsehsender RTL, Vox, RTL II, n-tv und Super RTL zu der Kette mit Sitz in Luxemburg. Die RTL Group ist zu rund 90 Prozent im Besitz des Gütersloher Bertelsmann-Konzerns.