Rügenwalder Mühle:
Rügenwalder bringt Veggie-Wurst in die Regale
Die Wurstfabrik Rügenwalder Mühle liefert jetzt das erste Vegetarier-Produkt aus. Bisher spart sich das Unternehmen eine Submarke - und integriert die Veggie-Schinken-Spicker in die Wurst-Werbe-Welt.
Diese Meldung sorgte im September bei vielen Konsumenten für Verwunderung: Die Wurstfabrik Rügenwalder Mühle hat ein neues Zukunftsgeschäftsfeld für sich entdeckt - Veggieprodukte. Jetzt kommt die erste Wurst für Nicht-Fleischesser der Marke in die Regale: "Schinken-Spicker" in den Sorten Mortadella, Paprika und Schnittlauch. Einen ersten Fernseh-Spot zu den Vegetarier-Produkten hat das Unternehmen bereits vorbereitet. Dieser Clip ist weiter nicht ungewöhnlich. Denn auch hier nutzt Rügenwalder Mühle das im Mai 2013 eingeführte Kreativ-Konzept: Mitarbeiter stellen die Wurst vor (Agentur: Brawand Rieken), in diesem Fall Kathrin Koziol aus der Produktentwicklung. Der Spruch dazu: "Lecker in vegetarisch". Eine eigene Subbrand für die fleischlos lebende Klientel leistet sich die Firma aus Bad Zwischenahn bisher also nicht.
Überhaupt scheint die Rügenwalder Mühle bemüht, die Netz-Gemeinde für diese vegetarischen "Schinken-Spicker" zu begeistern. Dazu gehören Tests von Youtubern und Bloggern. Auf der Facebook-Seite von Rügenwalder melden sich aber viele weitere potenzielle Kunden zu Wort: Sie fordern eine vegane Wurst. Denn die "Schinken-Spicker" enthalten unter anderem Eier.
Rügenwalder hatte angekündigt, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre Veggie-Produkte mindestens 30 Prozent des Umsatzes einbringen sollen. Geschäftsführer und Miteigentümer Christian Rauffus hatte im September in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" die Gründe relativ drastisch formuliert: "Das ist schon ähnlich wie mit dem Rauchen. Es gibt einige in der Branche, die sagen, die Wurst wird die Zigarette der Zukunft."