
Quotendesaster: UEFA-Champions-League-Finale verliert 21 Prozent der Zuschauer
Ein Fünftel weniger Fans vor den TV-Bildschirmen trotz des CL-Hammers ManU vs Barcelona - Eurodata TV Worldwide weiß auch Gründe dafür.
Die UEFA hat mit der Verlegung des Champions-League-Finales auf einen Samstag für massive Quoteneinbrüche gesorgt. Das aktuelle Finale verfolgten laut Eurodata TV Worldwide in den fünf Kernmärkten Deutschland, Frankreich, UK, Italien und Spanien nur 34,7 Millionen Zuschauer. Oder anders: der niedrigste Wert in den letzen vier Jahren. Dabei spielten mit Manchester United und dem FC Barcelona die derzeit vermutlich besten Teams, beide mit weltweit enorm vielen Anhängern - "die notwendigen Zutaten für eine große Zuschauerzahl waren also gegeben", sagt Louis Mauran, Sportchef von Eurodata TV Worldwide, einer Tochter des Marktforschers Médiamétrie.
Der Grund ist ganz offensichtlich die Verlegung des Finales von einem Mittwoch auf Samstag. 2009, als wie in diesem Jahr Manchester und Barcelona das Finale bestritten, sahen 44 Millionen Zuschauer zu – allerdings an einem Mittwoch. Das heißt, das Champions-League-Finale hat satte 21 Prozent an Zuschauern mit der Spieltagsverlegung verloren. Schon das letztjährige Samstags-Finale zwischen Bayern München und Inter Mailand enttäuschte mit nur 36,5 Millionen Zuschauern.
UEFA-Chef Michel Platini hatte 2010 den Termin vom Mittwoch auf einen Samstag verlegen lassen, damit das Finale wertiger und kinderfreundlicher werde. Von Trainern und Vereinschefs war der Schritt vor der WM heftig kritisiert worden. Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler sagte seinerzeit gegenüber dem Kölner Express: "Das ist ein Verbrechen an den Ligen. Wegen zweier Mannschaften, die im Champions-League-Finale stehen, müssen die Vereine aus ganz Europa zwei Wochen lang in der Nase bohren."