AfD über weiter Kritik an der ARD - und will den Rundfunkbeitrag abschaffen

Und: Die Berichterstattung über den Sexualmord in Freiburg und über die Übergriffe in der Kölner Silvesternacht führt die AfD aktuell als zwei Beispiele dafür an, "dass nicht umfassend berichtet wird", wie die Parteivorsitzende Frauke Petry am Montag verkündete. Petry warf den öffentlich-rechtlichen Sendern vor, sie erfüllten ihren "Bildungs- und Informationsauftrag" nicht mehr. Ein eigenes Medienkonzept werde die AfD zu einem späteren Zeitpunkt vorlegen. Dann werde man entscheiden, ob der Rundfunk künftig noch teilweise öffentlich oder ganz privat finanziert werden solle.

Denn die AfD will, dass der Rundfunkbeitrag abgeschafft wird. Dafür beantragte sie in den zehn Landesparlamenten, in denen sie vertreten ist, eine Kündigung des Rundfunkstaatsvertrags. Die Partei unterstellt ARD, ZDF und Co. "Hofberichterstattung" für die regierenden Parteien zu betreiben, der Vorwurf der "Lügenpresse" wird auch hier laut.

Übrigens: Stefan Niggemeier findet, dass sich die "Tagesschau" im Fall Maria richtig verhalten hat. Die ARD-Nachrichtensendung hatte nicht über den Mord an der Freiburger Studentin und die Festnahme eines tatverdächtigen Flüchtlings berichtet. Die Redaktion habe sich genauso verhalten, wie in fast jedem anderen Mordfall, springt Niggemeier der ARD zur Seite.

"Tagesthemen" berichteten dann doch noch 

Übrigens: Die ARD-"Tagesthemen" haben der in Freiburg getöteten Studentin und der Festnahme eines 17-jährigen Flüchtlings am Montagabend einen eigenen Beitrag gewidmet. In der Nachrichtensendung im Ersten erklärte "Tagesthemen"-Moderator Ingo Zamperoni ausführlich, warum die Entscheidung der Redaktion zuvor dagegen gefallen war: "Üblicherweise sind Taten wie der Mord in Freiburg, so tragisch sie sind, kein Thema für die Tagesthemen. So haben wir in der Redaktion zunächst auch in diesem Fall entschieden", sagte er und sprach auch die Kritik daran an.

Zamperoni erläuterte auch, warum die Redaktion sich nun anders entschieden habe: "Dass wir jetzt darüber berichten, liegt daran, dass der Fall nun eine politische Dimension bekommen hat. Das Opfer wird dabei ebenso von einigen Seiten instrumentalisiert wie der mutmaßliche Täter."

ps/dpa


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.