Björn Gulden:
Puma: Zurück zur Sportmarke
Puma-Chef Björn Gulden macht Ernst mit seiner Markenneuorientierung. Er kündigt die größte Werbekampagne seit zehn Jahren an.
Puma will mit einer stärkeren Besinnung auf seine Wurzeln wieder aus dem Umsatz- und Gewinntief kommen. Das Unternehmen, das jahrelang auf sogenannte Sportlifestyle-Produkte gesetzt hatte, solle wieder als Sportartikel-Marke profiliert werden, kündigte der neue Puma-Vorstandschef Björn Gulden bei der Hauptversammlung in Herzogenaurach an. Gute Funktionsprodukte (funktionale Sportkleidung) seien immer auch große Lifestyle-Produkte gewesen. "Umgekehrt ist das schwer", sagte Gulden.
Die Neuausrichtung der Marke will das Unternehmen nach Guldens Angaben mit der größten Werbekampagne seit zehn Jahren begleiten. Der Auftritt soll im August 2014 starten - also nach der Fußball-Weltmeisterschaft. Etliche Markenbotschafter wie Usain Bolt, Mario Balotelli, Rickie Fowler, Marta und Lexi Thompson wirken mit und sollen damit das neue Markenleitbild "Forever Faster" zum Leben erwecken. Bei der Umsetzung hilft die Agentur JWT. Bisher hatte Gulden, die Kampagne immer erst für 2015 angekündigt, doch anscheinend ist der (wirtschaftliche) Druck hoch.
Im Zuge der Neuausrichtung von Firmenstrategie und Marke soll auch die bisher in London angesiedelte Lifestyle-Abteilung an den Firmensitz Herzogenaurach verlegt werden. Um schneller auf Marktveränderungen reagieren zu können, setzt Gulden zudem auf eine flachere Firmenhierarchie. Auch neue Produkte sollen schneller als früher auf den Markt kommen.
Aktionärsvertreter warfen derweil dem Vorstand vor, "sich auf den Lorbeeren bei Lifestyle-Produkten ausgeruht" zu haben. Puma brauche dringend eine Frischzellenkur. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung stimmte die Hauptversammlung dem Vorstands-Vorschlag für eine Dividende von 50 Cent pro Aktie zu. Im vergangenen Jahr schrammte Puma mit 5 Millionen Euro nur knapp an den roten Zahlen vorbei. Der Umsatz ging vor allem aufgrund negativer Währungseffekte um fast neun Prozent auf knapp drei Milliarden Euro zurück. (app/dpa)