
Publicis-Gruppe weiter auf Wachstumskurs
Mit einem Plus von 6,4 Prozent legt die weltweit drittgrößte Werbeholding Publicis (Saatchi & Saatchi, Leo Burnett) auch im dritten Quartal gute Zahlen vor. Konzernchef Maurice Lévy warnt dennoch vor einem schwachen vierten Quartal, will aber an seinem Ziel festhalten: stärker wachsen als der Branchendurchschnitt.
Die angespannte Lage an den Finanzmärkten hat der französischen Publicis-Holding bislang offenbar nichts anhaben können. Am Donnerstag stellte Publicis-Chef Maurice Lévy in Paris die Quartalsergebnisse seiner Gruppe vor. Sie steht mit einem organischen Wachstum von 6,4 Prozent wie schon in der ersten Jahreshälfte gut da, auch wenn die Messlatte mit einem Plus von mehr als neun Prozent im Vergleichszeitraum 2010 höher lag.
Der Umsatz im dritten Quartal belief sich auf 1,4 Milliarden Euro. Lévy zeigt sich mit den Ergebnissen zufrieden. "Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele für den digitalen Bereich und Wachstumsmärkte zu erfüllen", so der 69-Jährige. Publicis setzt beim Wachstum auf zwei Säulen: Ausbau des Digitalgeschäfts und Wachstum in Schwellenländern. Ende September lag der Anteil des digitalen Geschäfts der Gruppe mit 30 Prozent höher als bei den Konkurrenten WPP und Omnicom.
Im europäischen Markt konnte die Publicis-Gruppe, zu der Agenturmarken wie Publicis, Saatchi & Saatchi, Leo Burnett und Vivaki gehören, mehr als sechs Prozent zulegen. Dazu habe neben Frankreich vor allem der deutsche Markt beigetragen, sagte Lévy.Hierzulande verzeichnet Publicis zweistellige Zuwachsraten, was unter anderem dem Neugeschäft bei der Tochter Saatchi & Saatchi (Avis, ARD, Union Investment) geschuldet sein dürfte.
Vor allzu großer Euphorie warnt Lévy trotz guter Zahlen. Seit Juli korrigieren Marktbeobachter wie das ebenfalls zu Publicis gehörende Netzwerk ZenithOptimedia ihre Prognosen zur Entwicklung des globalen Werbemarkts sukzessive nach unten; sie gehen derzeit nur noch von einem Plus von 3,6 Prozent aus. Ein Einbruch könnte sich vor allem im vierten Quartal bemerkbar machen, glaubt Lévy. Eine neuerliche Krise für 2012 erwartet er derzeit allerdings nicht.