Agenturhonorare:
Publicis-CEO Lévy: "Abrechnung nach Stunden muss aufhören"
Maurice Lévy wendet sich mit einem leidenschaftlichen Appell an die Werbungtreibenden: Er fordert das Ende der Abrechnung nach Arbeitsstunden in der Agentur. Dieses Modell akzeptiert zu haben, sei "der große Fehler unserer Branche" gewesen. Ihm schwebt eine neue Lösung vor.
Maurice Lévy wendet sich mit einem leidenschaftlichen Appell an die Werbungtreibenden: Der Publicis-Boss fordert das Ende der Abrechnung nach angefallenen Arbeitsstunden in der Agentur. Dieses Modell akzeptiert zu haben, sei "der große Fehler unserer Branche" gewesen und ein völlig falscher Ansatz. Er sei immer dagegen gewesen, beteuert Lévy im Gespräch mit dem britischen Fachdienst "Campaign". Dass es überhaupt so weit gekommen sei, gehöre zu den größten Frustrationen seines Berufslebens.
Lévy verlangt, dass sich Werbungtreibende und Agenturen an einen Tisch setzen und zusammen ein tragfähiges Abrechnungsmodell für die Zukunft entwickeln. "Weiter zu machen wie bisher, würde bedeuten, dass sich die werbenden Unternehmen selber schaden", so Lévy. Schon in wenigen Jahren würden sie die Folgen zu spüren bekommen.
Die Agenturen würden für das, was sie leisten, nicht angemessen entlohnt. Die Bezahlung sollte sich eher nach dem Output und nicht so sehr nach dem Input richten. Lévy schwebt eine Art Pauschalhonorar plus Lizenzgebühren für Kampagnen-Nutzungsrechte vor. Der Mehrwert für Marken lasse sich nicht in Arbeitsstunden bemessen.
Zur Publicis-Gruppe gehören Marken wie Publicis Pixelpark, Saatchi & Saatchi, Leo Burnett, Zenith Optimedia, Starcom Mediavest, Vivaki, Sapient Nitro, DigitasLBi, Razorfish, MSL und Metadesign. Weltweit lag die operative Marge der Gruppe im vergangenen Jahr bei 15,5 Prozent, allerdings begünstigt durch positive Wechselkurseffekte. In Europa bewegte sich die Marge bei 11,1 Prozent.