ProSiebenSat.1 steht offenbar vor dem Verkauf
Einem erneuten Pressebericht zufolge soll der TV-Konzern verscherbelt werden - dieses Mal ist die Rede von Ende 2011. Konkrete Vorbereitungen seien bereits getroffen worden.
Der deutsche Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 steht offenbar vor dem Verkauf. Die Finanzinvestoren KKR und Permira wollten bis Ende 2011 weitgehend aus dem Unternehmen aussteigen und hätten konkrete Vorbereitungen dafür eingeleitet, berichten "Welt" und ihr Online-Ableger. Geprüft würden sowohl ein Verkauf über die Börse als auch an einen Einzelinvestor - wie es bereits vor einigen Wochen die Nachrichtenagentur "Reuters" gemeldet. Im ersten Fall werde ein Aufstieg von ProSiebenSat.1 in den DAX angestrebt.
Die beiden Private-Equity-Firmen waren Ende 2006 für gut drei Milliarden Euro bei der ProSiebenSat.1 Media eingestiegen und hatten später Aktien nachgekauft. Die beiden Investoren halten 88 Prozent der Stammaktien und 25 Prozent der Vorzugsaktien. Von beiden Aktiengattungen sind jeweils gut 109 Millionen Stück im Umlauf, sodass die Investoren insgesamt rund 60 Prozent der Anteile halten. Nun sei die grundsätzliche Entscheidung gefallen, die Beteiligung zu verkaufen, heiße es laut "Welt" in den Finanzkreisen. Der Verkaufsprozess sei initiiert.
Diese Transaktion könnte einer der größten Börsengänge oder Firmenverkäufe des Jahres werden. ProSiebenSat.1 beschäftigt derzeit rund 5.000 Mitarbeiter und erreicht in 14 europäischen Ländern nach eigenen Angaben mehr als 78 Millionen Haushalte mit seinen TV-Programmen. In Deutschland betreibt das Unternehmen die Sender ProSieben, Sat.1 und Kabel eins; den Nachrichtensender N24 hatte man im Juni 2010 verkauft. Gerade hat Vorstandschef Thomas Ebeling angekündigt, weitere Auslandsbeteiligungen auf den Prüfstand stellen zu wollen.
kad/ps