ProSiebenSat.1 baut am Produktions-Modell
Mit den Vorarbeiten ist die Unit Content Acquisitions & Production unter der Leitung von Jan Frouman betraut. Bis zum Frühjahr dürfte feststehen, wie der Konzern Erlöse aus der Produktion und dem Verkauf neuer Formate ziehen will.
Unter Hochdruck arbeitet ProSiebenSat.1 daran, mit neuen Geschäftsfeldern die Abhängigkeit der TV-Familie vom Werbemarkt zu verringern. Im Kern der Überlegungen steht auch der Produktionsbereich. CEO Thomas Ebeling schweben seit Sommer eigene Content-Produktionsfirmen vor, die Inhalte an Dritte veräußern sollen. Jan Froumans "Content Group Acquisitions & Production Unit“ spielt dabei eine zentrale Rolle. Der Executive Vice President Group Content Acquisitions & Production verantwortet dort bereits unter anderem die Produktionstöchter Red Seven Entertainment und Producers at Work sowie die Vertriebsfirma SevenOne International.
Eines der denkbaren Modelle, wie das Ganze organisiert werden könnte, skizziert der W&V-Schwestertitel Kontakter in seiner aktuellen Ausgabe: Unter dem Dach der Unit könnten weitere Produzenten angesiedelt werden – durchaus auch ein international agierender Player. Froumans Drei-Mann-Unit, so wird geschätzt, könnte bei diesem Modell zu einer Art Produktions-Mediahaus ausgebaut werden – mit dem produzierenden Zweig und der Sparte, die Rechte an den Formaten weltweit versilbert. Noch ist nichts entschieden, der Koordinationsprozess läuft. Ergebnisse dürften bis März vorliegen.
ProSiebenSat.1-Sprecher Julian Geist kommentiert diese Informationen nicht. Er weist aber auf die Wichtigkeit des Produktionszweigs für die Zusatzerlöse hin. Als besonders vielversprechend stellt er die exklusive Partnerschaft mit dem Top-Format-Entwickler Dick de Rijk und dessen Dick de Rijk Productions BV in Hilversum heraus. "Jede Idee, die De Rijk in den kommenden Jahren entwickelt, wird ProSiebenSat.1 verkaufen können“, so Geist. Von De Rijk stammt unter anderem der TV-Hit "Deal or no deal“.