76,8 Millionen Euro:
ProSiebenSat.1-Investoren sagen dem Vorstand mit Millionen Ciao
Wieder ging ein Investor, wieder gibt es einen Geldsegen für den Vorstand: Der ProSiebenSat.1-Vorstand erhält Millionen-Boni von KKR und Permira, allein CEO Thomas Ebeling kassiert so viel ab wie letztes Mal das gesamte Team.
Überraschender Millionensegen für die Spitze von ProSiebenSat.1: Insgesamt 76,8 Millionen Euro haben die früheren Mehrheitsgesellschafter KKR und Permira den Führungskräften des Fernsehkonzerns für ihre Leistung überwiesen. Vorstandschef Thomas Ebeling erhält mit einem Bonus von 23,4 Millionen Euro den größten Batzen, wie das "Handelsblatt" berichtet - dafür, dass sie den "Heuschrecken" den lukrativen Absprung ermöglicht haben. 12,8 Millionen bekommt demnach Finanzvorstand Axel Salzmann, sein Kollege vom Digitalressort – Christian Wegner – 10,7 Millionen. Mit immerhin noch 8,5 Millionen sagen die Investoren Rechtsvorstand Conrad Albert Tschüss, die fürs Personale zuständige Vorstandskollegin Heidi Stopper darf mit 4,3 Millionen Euro Prämie kalkulieren. Laut "Handelsblatt" wird daneben noch eine "kleine Zahl von Führungskräften außerhalb des Vorstands" reichlich belohnt. KKR und Permira bestätigen dem Wirtschaftstitel die Prämien und führen als Grund für den Millionensegen an, sie wollten mit der freiwilligen Sonderzahlung die "außerordentlichen Leistungen" der Manager belohnen.
Die Boni mögen hoch ausfallen, sind aber nicht ungewöhnlich. Schon beim letzten Eignerwechsel 2007 konnten die Manager bei ProSiebenSat.1 Prämien einsacken. Die AG teilte damals sogar offiziell mit, dass die bisherigen Eigentümer um Haim Saban eine Sonderprämie in Höhe von 23 Millionen Euro an Vorstand und Mitarbeiter verteilt hatten. Der Bonus sei als Anerkennung für die Erfolge der vergangenen Jahre gedacht, erklärte Saban damals. Die Sendergruppe konnte damals wie heute starke Zahlen präsentieren. Ebelings starker Schwenk hin zu neuen Geschäftsfeldern und ins Digitale hat das Investment von KKR und Permira noch wertvoller gemacht.Immerhin überweisen sie dem Vorstandscheg nun so viel Prämie, wie einst das ganze Team abkassiert hat. KKR und Permira hatten sich Anfang des Jahres nach sieben Jahren komplett aus dem Unternehmen zurückgezogen. Die beiden Finanzinvestoren hatten dort rund 1,2 Milliarden Euro verdient.