Hauptversammlung:
ProSiebenSat.1: 2014 soll Rekordjahr werden
Auf der Hauptversammlung in München hat sich ProSiebenSat.1 hohe Ziele gesetzt: Bis 2015 will der Sender seinen Umsatz um mindestens 800 Millionen Euro steigern.
ProSiebenSat.1 hat sich hohe Wachstumsziele gesetzt. Bis 2015 wolle man den Umsatz um mindestens 800 Millionen Euro steigern - also um 200 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant, verkündete Sender-Chef Thomas Ebeling heute auf der Hauptversammlung des Konzerns in München. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass 2014 als weiteres Rekordjahr in unseren Büchern stehen wird", so Ebeling weiter.
Im vergangenen Jahr erzielte ProSiebenSat.1 bereits ein Drittel des Umsatzes außerhalb des klassischen TV-Werbegeschäfts. "Unsere Diversifizierungsstrategie ist richtig und zahlt sich aus", sagte Ebeling. Dennoch bleibt das Fernsehen die wichtigste Säule für den Konzern. Bei der Gründung neuer Sender will sich Ebeling aber in diesem Jahr bremsen. Zwar gebe es Überlegungen für einen weiteren Kanal, der solle aber frühstens 2015 an den Start gehen.
Im Rahmen der Hauptversammlung beklagte der ProSieben-Chef auch die Wettbewerbsverzerrungen auf dem deutschen Medienmarkt: Je mehr das klassische Fernsehen mit dem Internet verschmelze, desto größer würden die Nachteile, die Sender gegenüber neuen Anbietern im Internet hätten.
"So muss sich etwa Google weder an die gleichen Jugendschutz- und Datenschutzgesetze, nicht an die gleichen Lizenzanforderungen und Urheberrechte halten wie wir - oder gar an Werbezeitenbeschränkungen", so Ebeling. Es gehe ihm nicht um zusätzliche Regeln, sondern um die Gleichbehandlung der verschiedenen Anbieter. Sonst bleibe der Wettbewerb verzerrt.
Trotz dieser Hindernisse sieht sich ProSiebenSat.1 auf einem guten Weg. "Wir sind ein kerngesundes Unternehmen", bilanzierte Ebeling. Bei seinem Amtsantritt vor gut fünf Jahren habe er einen verschuldeten Konzern in schwieriger wirtschaftlicher Lage übernommen. Seitdem hat der frühere Pharmamanager den RTL-Rivalen umgekrempelt und der Sendergruppe eine neue Wachstumsstrategie verpasst, um damit unabhängiger von den schwankenden Werbemärkten zu werden.
Nach dem Treffen wählte der Aufsichtsrat des Senders Werner Brandt an seine Spitze. Mitte Mai wurde der Finanz- und Personalvorstand des Software-Unternehmens SAP bereits für diese Position vorgeschlagen.
(kh/dpa)