Bei den deutschen Verbrauchern kommt das Primark-Konzept jedenfalls gut an. Der irische Händler hat in den letzen acht Jahren aus dem Nichts eine Kette von 22 Läden aufgebaut. Dafür habe die Marke "einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag" investiert. "Wir sind gekommen, um zu bleiben", so Krogmann.

Und der Textil-Discounter will weiter wachsen. Allein in den nächsten zwölf Monaten sollen fünf neue Geschäfte in Bielefeld, Münster, Stuttgart, Ingolstadt und München eröffnet werden, wie Krogmann ankündigt. Genaue Zahlen zum Umsatz oder zum Ergebnis in Deutschland nennt der Manager nicht, doch betont er, Primark schreibe trotz des zügigen Wachstums schwarze Zahlen.

Bei der weiteren Expansion hat das Unternehmen vor allem Städte mit "deutlich mehr als 150.000 Einwohnern" im Blick. Einen Primark-Online-Shop soll es dagegen auch weiterhin nicht geben. Primark arbeite mit einer sehr geringen Gewinnspanne, sagte Krogmann. Dies erlaube einfach nicht, Waren zu versenden und wieder zurückzunehmen.

Mit seiner Billigstrategie ist der irische Textilhändler nach einem aktuellen Ranking des Branchenfachblatts "Textilwirtschaft" inzwischen unter die zehn größten Modemarken-Anbieter Europas aufgestiegen, hinter dem Zara-Mutterkonzern Inditex und H&M, aber vor C&A und weit vor KiK.

Dass inzwischen auch die deutschen Discount-Giganten Aldi und Lidl versuchen, sich ein größeres Stück vom Markt für Billig-Textilien abzuschneiden, beobachtet der Primark-Chef aufmerksam. Und holen sich dafür Promi-Unterstützung: Lidl ist mit Model Heidi Klum ins Geschäft gekommen. Aldi wiederum hat Sängerin Anastacia als Kollektionspatin eingekauft. Davon lässt sich Krogmann aber (vorerst) nicht beeindrucken. Primark will auf derartige Werbeauftritte in Zukunft verzichten, signalisiert die Marke. "Prominente können wir uns nicht leisten", meint er. "Wir machen keine Werbung." (dpa/app)


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Autor: W&V Redaktion

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