Die Aktion ist gut gemeint, hat aber auch eine Kehrseite

"Wir bei Porta lieben nicht nur Möbel in allen Formen, sondern auch die Menschen, die sie besitzen", so das Möbelhaus. "Uns ist wichtig, dass die Menschen mit unseren Produkten Positives verbinden. Bei Personenwaagen waren wir alle sofort überzeugt, dass das genaue Gegenteil der Fall ist. Und deshalb werfen wir jetzt einfach alle Waagen aus dem Sortiment." Für die Idee hinter #waageweg spricht auch eine Erhebung von Civey. Das Meinungsforschungs-Institut hatte im Dezember 2021 festgestellt, dass vor allem in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen Personenwaagen eher negative Gefühle auslösen. 

So weit, so schön. Zumindest ein nicht-weibliches Testimonial neben den vier Influencerinnen wäre allerdings noch schön gewesen. So verbleiben Probleme mit dem eigenen Körperbewusstsein, ebenso wie das Postulat unbedingt "bodypositive" zu sein mal wieder nur auf der weiblichen Seite. Denn auch letzteres wird in den sozialen Medien immer wieder kritisiert, da es Druck von der genau anderen Seite aufbaut: "Wenn du abnehmen willst, akzeptierst du dich nicht genug." So oder so also eine Aktion, die sich mal wieder nur um den weiblichen Körper dreht und vorschreibt, wie Frauen mit diesem umgehen sollen. 

Begleitet wird "Waage weg und wohlgefühlt" von diversen Point-of-Sale-Aktionen in allen Porta-Einrichtungshäusern und einer eigenen Microsite auf porta.de/waage-weg.

Auch bei Kim Hoss auf dem Account (37.000 Follower) geht es viel um Selbstakzeptanz.

Auch bei Kim Hoss auf dem Account (37.000 Follower) geht es viel um Selbstakzeptanz.


Copyright: privat
Autor: Marina Rößer

Marina Rößer hat in München Politische Wissenschaften studiert, bevor sie ihre berufliche Laufbahn in einem Start-up begann und 2019 zu W&V stieß. Derzeit schreibt sie freiberuflich von überall aus der Welt, am liebsten in Asien, und interessiert sich besonders für Themen wie Nachhaltigkeit und Diversity.