Agenturwechsel:
Pitch-Entscheidung: Grey verliert Allianz an Ogilvy
Jubel bei Ogilvy - Katzenjammer bei Grey: Die Allianz-Gruppe hat sich nach einem Pitch gegen den langjährigen Etathalter Grey und stattdessen für Ogilvy & Mather entschieden. Die Networkagentur aus Frankfurt gewinnt sowohl den nationalen als auch den internationalen Werbeetat.
Jubel bei Ogilvy - Katzenjammer bei Grey: Die Allianz-Gruppe hat sich nach einem Pitch gegen den langjährigen Etathalter Grey und stattdessen für Ogilvy & Mather entschieden. Grey muss sowohl den nationalen als auch den internationalen Werbe-Etat an die Frankfurter Networkagentur abgeben. Das erfuhr W&V aus sicherer Quelle. Als dritte Agentur stand auch noch Havas im Pitch-Finale. Sowohl die Allianz als auch die beteiligten Agenturen äußern sich derzeit nicht zu der Pitch-Entscheidung. Doch für den Nachmittag hat der Versicherer aus München eine Pressemitteilung dazu angekündigt.
Gegen den langjährigen Etathalter dürfte aus Allianz-Sicht unter anderem womöglich der Weggang von (Ex-)Kreativchef Roland Vanoni gesprochen haben, der den Kunden über viele Jahre hinweg persönlich betreut hat. Zum 1. September wird Vanoni nun - wie bereits lange angekündigt - Gruppen-Kreativchef von Pixelpark/Publicis.
Für Grey bedeutet die Niederlage im Allianz-Pitch weit mehr als nur ein gewöhnlicher Etatverlust. Der Versicherungsriese war ein wichtiger Schlüsselkunde für die Agentur, deren Beschäftigte in den letzten Jahren schon zahlreiche Umstrukturierungen durchlebt haben. Welche konkreten Folgen der Verlust des Kunden haben wird, ist noch völlig unklar. Bei Grey äußert sich keiner dazu. Der zweite Großkunde Procter & Gamble hat erst vor wenigen Tagen angekündigt, mehr als jede zweite Marke aufgeben zu wollen. Im vergangenen Jahr ging der Autokunde Seat verloren. Wenigstens gelang es dem Agentur-CEO Dickjan Poppema, den Etat des Schuhfilialisten Deichmann im Rahmen eines Pitches zu verteidigen.
Für Ogilvy & Mather dagegen ist der überraschende Allianz-Etatgewinn ein Riesenerfolg. Die Agentur musste vor Kurzem den Kunden SAP ziehen lassen. Doch mit dem Gewinn des Münchner Auftraggebers wird dieser Verlust mit Sicherheit überkompensiert. Ogilvy & Mather gehört ebenso wie Grey zur internationalen WPP-Gruppe.
Die letzte Überprüfung des Allianz-Etats fand 2009 statt. Bei der aktuellen Ausschreibung handelte es sich um einen einkaufsgetriebenen Pitch. Parallel zum Kreativ-Etat stand bei Allianz auch das Mediabudget zur Ausschreibung an. Hier konnte Mediacom (ebenfalls Teil der WPP-Gruppe) den Etat erfolgreich verteidigen.
Auf Seiten der Allianz sind der Head of Global Brand Communication Christian Deuringer sowie Manfred Boschatzke, Leiter Werbung und Sponsoring bei der Allianz Deutschland AG, für die Agenturauswahl verantwortlich. (kr/mw)