Für das Foto werde er bezahlen, kündigt Christoph Keese an. 50 Euro. "Ich mag Ihre Fotos, aber Sie sind Mario Sixtus, nicht Mario Testino", schreibt der Konzerngeschäftsführer süffisant. "50 Euro sind ein fairer Preis." Schließlich haben sich die beiden telefonisch geeinigt. Am 15. Juli gegen 15 Uhr twittert Sixtus, er habe sich mit Keese geeinigt: "Er wird 1000 Euro an Creative Commons spenden. Dafür vergesse ich die Rechnung." Die Non-Profit-Organisation Creative Commons bietet vorgefertigte Lizenzverträge, um bei der Veröffentlichung digitaler Medieninhalte den Urhebern zu helfen: Was darf mit den Inhalten geschehen, was nicht.

Derweil lebt auch die Diskussion Hündgen-Keese fort: Markus Hündgen schlägt vor, die Medienanstalten sollten entscheiden, ob das Livestreaming-Angebot bei Bild.de ohne Rundfunklizenz rechtens sei oder nicht - "Wie vorbildlich wäre es, wenn die Axel Springer AG beherzt einen Präzedenzfall schaffen würde". Denn bei kleinen Livestreamern herrsche diesbezüglich "große Unsicherheit".

Christoph Keese antwortet, dies und die Beantragung einer Lizenz sei dem Verlag nicht möglich, und begründet dies mit der Pressefreiheit: "Zeitungen und journalistische Websites, also gedruckte und elektronische Presse, unterliegen keiner staatlichen Aufsicht." Man werde sich daher keiner staatlichen Regulierung unterwerfen, solange man nicht müsse.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.