Der Start der Selbstbuchungsplattform kommt relativ spät. Bislang wurden nur Großkunden wie Maggi/Nestlé, Otto, Zalando, Ikea, Ferrero, Hornbach, Edeka, Rewe und Aldi bedient. Kaplan betont, in den europäischen Märkten habe der Fokus zunächst auf Content gelegen. Sprich Pinterest wollte zunächst sicherstellen, dass genügend Nutzer auch ausreichend Inhalte bereitstellen. Daneben sollte erst das Team aufgebaut werden. Kaplan betont, dass es gleich zum Start ein starkes Agentur-Team geben werde. 

An der Spitze wird Philip Missler stehen, der im April seine Arbeit aufnimmt. Mit Missler hat Pinterest ein Schwergewicht im deutschen Markt gewinnen können. Er hatte zuvor unter anderem das Werbegeschäft bei Amazon in der Dach-Region aufgebaut und war CEO des früheren Telekom-Vermarkters Interactive Media (heute Ströer) sowie CTO von Mobile.de und eBay Motors.

Das gängige Werbeformat sind bezahlte Pins, die Pinterest-Nutzern angezeigt und wie der restliche Content eingebettet werden. Das können sowohl Fotos als auch Bildergalerien und Videos sein. Über Links an den Pins können Marken die Nutzer auf ihre Websites leiten. Wobei sowohl performance-orientierte Abrechnungs- wie auch Tausend-Kontaktpreis-Modelle angeboten werden.   

Die Anzeigen hatte Pinterest zunächst in den USA eingeführt und in Europa zunächst in Frankreich verfügbar gemacht. Jetzt folgen neben Deutschland auch Österreich, Spanien und Italien. Zum Deutschland-Start wurden Pinterest-Anzeigen von großen Marken wie Ferrero, Tchibo und Rewe getestet.

Daneben dürfte Pinterest auch noch fixen Kooperationen mit Händlern streben. In den USA arbeiten beispielsweise die Händler Home Depot und Target zu den Partnern, die Pinterest auch auf ihren Shop-Seiten integriert haben. Zu den Verlagen, die auf Pinterest präsent sind, zählen unter anderem Axel Springer, Burda, Gruner & Jahr.

In den USA baute Pinterest diese Woche das Geschäft mit Shopping-Anzeigen aus. Marken können über ein neues System ganze Produktkataloge in Kauf-Pins umwandeln, über die man Waren erwerben kann. Damit einher gehen personalisierte Kaufempfehlungen. In diesem Geschäft wird Pinterest künftig Google als Konkurrenten haben: Der Internet-Riese stellte am Dienstag Shopping-Anzeigen für seine Bildersuche vor.

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So sahen die Anzeigen der Testkunden Tchibo und Ferrero aus:

Tchibo
Ferrero

Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach.