Gesetzesvorschlag:
Pinkstinks fordert Sexismus-Verbot in der Werbung
Die Organisation Pinkstinks hat eine Petition an Bundesjustizminister Heiko Maas gestartet, in der sie ein Verbot von geschlechtsdiskriminierender Werbung fordert. Das Verbot solle in das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) aufgenommen werden.
Die Organisation Pinkstinks hat eine Petition an Bundesjustizminister Heiko Maas gestartet, in der sie ein Verbot von geschlechtsdiskriminierender Werbung fordert. Das Verbot soll in das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) aufgenommen werden. Unterstützt wird die Kampagne vom Deutschen Juristinnenbund, dem Frauenrat, dem Bundesverband der Frauennotrufe und einer Reihe von Frauenrechtsorganisationen. Die Petition soll mindestens ein Jahr laufen und von intensiver Lobbyarbeit und medienwirksamen Protestaktionen begleitet werden.
Konkret wird in der Petition die Aufnahme eines neuen Paragraphen 7a ins UWG gefordert (in § 7 werden bereits Werbebelästigungen geregelt). Einen entsprechenden Formulierungsvorschlag haben die Initiatorinnen beigefügt. Darin heißt es, Werbung sei geschlechtsdiskriminierend, "wenn sie Geschlechtsrollenstereotype in Form von Bildern oder Texten wiedergibt oder sich in sonstiger Weise ein geschlechtsbezogenes Über-/Unterordnungsverhältnis zwischen den Personen in der Werbung oder im Verhältnis zu den von der Werbung adressierten Personen ergibt."
Dies gelte insbesondere, wenn die Werbung ...
"1. Menschen aufgrund ihres Geschlechts Eigenschaften, Fähigkeiten und soziale Rollen in Familie und Beruf zuordnet oder
2. sexuelle Anziehung als ausschließlichen Wert von Frauen darstellt oder
3. Frauen auf einen Gegenstand zum sexuellen Gebrauch reduziert, insbesondere indem weibliche Körper oder Körperteile ohne Produktbezug als Blickfang eingesetzt werden oder der Eindruck vermittelt wird, die abgebildete Frau sei wie das Produkt käuflich."
Werbung, die Frauen nur auf dekoratives Beiwerk reduziere, wirke allen Bestrebungen um Gleichberechtigung entgegen, heißt es von Seiten der Initiatorinnen. Während einerseits Steuergelder für Frauenförderung ausgegeben würden, bestätige die Werbung häufig traditionelle Geschlechterklischees. Pinkstinks ist eine junge Anit-Sexismus-Organisation, die bereits mit mehreren Protestaktionen - unter anderem gegen "Germany's Next Topmodel" - aufgefallen ist.