
Aktion gegen Hetzbotschaften:
Philipp und Keuntje steckt hinter "Scheißpapier - Hass ist für´n Arsch"
Für den Toilettenhersteller Goldeimer hat die Agentur zusammen mit anderen Partnern hetzende Wahlkampfmaterialen eingesammelt und zu Klopapier umverarbeitet.

Foto: PuK
Wie funktioniert man hetzerische Wahlkampfmaterialien in etwas Gutes um? Diese Frage haben sich in der Werbung vor und nach der Bundestagswahl wenige gestellt. Eine der Ausnahmen: Die Agentur Philipp und Keuntje.
Für Goldeimer, einen Anbieter von Komposttoiletten und Klopapier, hat die Agentur gemeinsam mit freiwilligen Helfern bereits vor der Bundestagswahl entsprechende Flyer, Postkarten und Postwurfsendungen von Parteien wie AfD und der NPD eingesammelt, um daraus später Klopapier zu machen. Die Aktionen blieben auch damals nicht unbemerkt, viele Medien berichteten darüber, auf Twitter war #scheisspapier zwischenzeitlich Trending Topic.
"Aus Hass und Hetze wird weltoffenes, tolerantes Klopapier", schreibt die Agentur über ihr Projekt. Die Sonderedition „Scheißpapier – Hass ist für'n Arsch“ kann seit Mitte September für fünf Euro pro Rolle auf der Seite von Goldeimer vorbestellt werden, verschickt werden soll sie im Dezember. Wie viel echtes Wahlkampfmaterial und wie viel gewöhnliches Altpapier pro Rolle allerdings tatsächlich enthalten ist, ist nicht bekannt. Die Agentur sagt über eine Rolle: "Sie besteht aus 23 % reinem Hass, 29 % feinster Hetze, 13,2 % Wirtshaus-Know-how auf Bierdunst-Basis, 11 % Deutsch-Dümmelei sowie Spuren von ganz gewöhnlichem Altpapier."
Der Gewinn aus der Sonderedition fließt an die Organisation Cura, die sich um Opfer rechter Gewalt kümmert. Unterstützt wird das Projekt zudem von Aufstehen gegen Rassismus, Xuxeedo und Swat.io.
Im Casefilm zeigt die Agentur ihre Idee und deren Umsetzung: