
Pepsi entführt den Coca-Cola-Weihnachtsmann
Pepsi leistet sich einen dreisten Coup: Der Konzern schnappt sich die Gallionsfigur des Erzrivalen Coca-Cola - den Weihnachtsmann. W&V Online zeigt den viralen Spot mit Santa Claus auf Abwegen.
Bei uns kommt das Christkind (keine Angst, erst in fünf Monaten), in den USA der Weihnachtsmann, Santa Claus. Der ist in den USA schon so lange im Dienst von Coca-Cola unterwegs, dass Gerüchte besagen, der Brausekonzern habe Santa überhaupt erst erfunden. Sein Erscheinungsbild jedenfalls scheint zurückzugehen auf eine Werbezeichnung für Coca-Cola aus dem Jahr 1931.
Diese Werbeikone hat nun Erzrivale Pepsi in seine Gewalt gebracht. Nutzt dazu - schlau - den Sommer und denkt sich die passende Geschichte dazu aus. Bei dem US-Branchendienst Adage landet der Film auch gleich in den Viral-Charts (mit einer Million Zuschauern).
Der Film ist Teil einer breiter angelegten Kampagne. Aber so beliebt der Clip auch im Web ist: Schon hagelt es Kritik. Für einen Viral mutet der Film in der Tat sehr werblich an. Einige Nutzer (befangen oder neutral?) beschweren sich außerdem darüber, dass das nicht kreativ sei und Coca-Cola schlicht die bessere Agentur habe, während Pepsi hier spart - das sei dann das Ergebnis der faulen Agentur. Nun, hier arbeitet keine geringere als TBWA/Chiat/Day - international durchaus renommiert (u.a. mit Arbeiten für Nissan, Apple, Gatorade). Coca-Cola arbeitet unter anderem mit Wieden + Kennedy.
Dass Pepsi in der US-Werbung Spitzen gegen Coke setzt, hat lieb gewonnene Tradition. Wie dieser Klassiker aus den Neunzigern zeigt.
Spaß darf Werbung ja auch noch machen. Und die schönsten Kampagnen aus 125 Jahren Coca-Cola haben wir Ihnen ja bereits gezeigt.
Der Finanzkampf der Cola-Riesen steht bislang eher zu Gunsten von Pepsi: Coca-Cola prognostiziert für 2011 einen Umsatz von 46,2 Milliarden US-Dollar, Pepsico 66,2 Milliarden. Die angestrebten Betriebsergebnisse sollen bei Coke 11,1, bei Pepsi 10,6 Milliarden betragen (Quelle: FTD). Coca-Cola, Atlanta/USA, hat am 19. Juli die aktuellen Quartalszahlen bekannt gegeben: Der Konzern meldet auf dem US-Markt stagnierende, weltweit aber steigende Nachfrage. Der Umsatz wuchs um 44 Prozent auf 23,3 Milliarden Dollar, der Gewinn um 18 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar - das wäre schon beinah die Hälfte des Plans.