Peinlicher Pitch: "Beim nächsten Mal breche ich ab"
Agenturchef Mirko Kaminski sorgt mit einem neuen "Wort vorm Regal" wieder für Wirbel. Der Achtung-Gründer ärgert sich öffentlich über das schlechte Benehmen eines Kunden während einer Präsentation. Besonders heikel: Es war ein Gratis-Pitch.
Agenturchef Mirko Kaminski sorgt mit einem neuen "Wort vorm Regal" wieder für Wirbel. Der Achtung-Gründer ärgert sich öffentlich über das schlechte Benehmen eines Kunden während einer Präsentation.
Man habe wochenlang mit Herzblut an einem PR-Konzept gearbeitet, erzählt Kaminski via YouTube. Bei der Präsentation hätten die beiden Entscheider aber lieber mit ihren iPhones gespielt und ihre E-Mails gecheckt, statt zuzuhören. "Ich war kurz davor abzubrechen", schildert der Achtung-Chef die Szene. Den Etat hat er nicht bekommen. Zwei Konkurrenten wurden mit ähnlicher Geringschätzung behandelt, hat Kaminski später erfahren. Der Job ging dann eine "klassische Werkbank-Agentur, die an 800 bis 900 Journalisten schreibt und hinterher mit Nachfass-Telefonaten nervt". Damit könne er leben, aber das Benehmen des Kunden ärgert Kaminski noch immer. "Ich werfe mir vor, nicht aufgestanden und abgebrochen zu haben und ich weiß, das nächste Mal werde ich's tun".
Den Namen des Kunden verrät Kaminski nicht. Sicher ist nur, dass Achtung für die Arbeit noch nicht einmal Geld gesehen hat. "Es ist ein unbezahlter Pitch gewesen", so Kaminski gegenüber W&V Online. Die Agentur habe sich darauf eingelassen, weil das Setting erfolgversprechend und das Briefing knapp und pointiert gewesen sei. Außerdem hätten nur drei Agenturen teilgenommen.
Im vergangenen Sommer hatte der Achtung-Chef mit einer öffentlichen Gratis-Pitch-Absage für Furore gesorgt. Damals wie heute machte er aber keinen Hehl daraus, kostenlose Wettbewerbspräsentationen unter bestimmten Bedingungen zu akzeptieren. Seine Agentur mit Standorten in Hamburg und München beschäftigt rund 100 Mitarbeiter. Auf der Kundenliste stehen u.a. Comdirect, Daimler, Duden, Ebay, Mobile.de und Teekanne.