Nivea Natural Balance:
Packaging: Beiersdorf setzt auf erneuerbaren Kunststoff
Die Verpackungen der Nivea Natural Balance Serie werden weltweit von erdölbasiertem Plastik auf erneuerbaren Kunststoff umgestellt. Bis 2025 will Beiersdorf 50 Prozent weniger erdölbasiertes Neuplastik einsetzen.
Erst Ende letzten Jahres hatte Beiersdorf die Kooperation mit dem global agierenden Unternehmen Sabic bekannt gegeben. Das Ziel der Zusammenarbeit: eine nachhaltigere Kosmetikverpackung aus dem zertifizierten, erneuerbaren Polypropylen (PP) Portfolio herzustellen, das erdölbasiertes Neuplastik ersetzt. Ab Juni werden in nahezu 30 Ländern rund um die Welt die Gesichtspflegeprodukte der Nivea Natural Balance-Serie in den innovativen, umweltfreundlicheren Verpackungen in den Regalen stehen.
Hohe Ansprüche an das Material
Beiersdorf hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, 50 Prozent weniger erdölbasiertes Neuplastik bis 2025 einzusetzen – ebenso sollen alle Verpackungen wiederverwendbar, wiederbefüllbar oder recyclingfähig sein. Zudem war ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Rohstoffs und des Lieferanten, dass das sogenannte "Feedstock-Konzept" auf einem Ausgangsmaterial der zweiten Generation basiert, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Eine Verpackung aus Zuckerrohr oder Mais herzustellen und sich damit einer Nahrungsquelle zu bedienen, kam nicht in Frage.
"Der zertifizierte, erneuerbare Kunststoff, den wir von Sabic beziehen, hat keinerlei visuelle Auffälligkeiten oder sonstige nachteilige Eigenschaften. Demzufolge ist der Tiegel aus erneuerbarem PP weder optisch noch haptisch von der bisherigen Verpackung zu unterscheiden. Zudem verfolgt Sabic mit seinem Feedstock-Konzept einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz. Das hat uns überzeugt", erläutert Hannah Rasel, Senior Packaging Specialist bei Beiersdorf.
Nachhaltige Lieferantenwahl
Für das neue Verpackungskonzept ist Beiersdorf auch neue Wege im Einkauf gegangen, wie Isabel Hochgesand, Chief Procurement Officer von Beiersdorf, erläutert: "Wir steigen jetzt viel früher und tiefer in der Lieferkette ein und bauen dort neue Lieferantenbeziehungen auf. Nachhaltiger zu werden bedeutet, als Hersteller auch die Entwicklung neuer Materialien entlang der Wertschöpfungskette voranzutreiben. Wir gehen über bisherige Lieferantenbeziehungen hinaus und bringen Vorlieferanten mit unseren Tier-1-Lieferanten zusammen."
Beiersdorf hatte Sabic nach eigenen Angaben selbst identifiziert und dann mit an den Tisch gebracht, um zusammen mit dem langjährigen Lieferanten der Gesichtspflegetiegel Berry Global die Umstellung auf die nachhaltigere Verpackung umzusetzen. Das Projekt konnte demnach von der Idee bis zur Umsetzung in nur neun Monaten realisiert werden. "Wir brauchen diese starken Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette und sind sehr froh, dass wir mit unseren Lieferanten Berry Global und Sabic eine so gute Kooperation aufsetzen konnten", ergänzt Julia Wiedemann, Global Category Manager Sustainable Packaging im Einkauf bei Beiersdorf.
Prinzip der Massenbilanzierung
Die neue, nachhaltigere Verpackung, die Beiersdorf für seine Nivea Natural Balance Gesichtspflegeprodukte nun einführt, basiert auf dem Prinzip der Massenbilanzierung in Übereinstimmung mit dem International Sustainability & Carbon Certification (ISCC PLUS) Schema. Die Rohstoffbasis für den nachwachsenden Kunststoff ist zertifiziertes, erneuerbares Tallöl, ein Feedstock der zweiten Generation und Nebenprodukt der Forstwirtschaft. Es ersetzt Rohöl und wird nach dem Prinzip der Massenbilanzierung nahtlos in den Herstellungsprozess integriert – ohne dass ein eigener Produktionsdurchlauf aufgesetzt werden muss.
Neue Verpackung ermöglicht Klimaneutralisierung
Die Umstellung der Verpackung auf erneuerbares Plastik hat laut Beiersdorf aber nicht nur den Vorteil, dass fossile Ressourcen geschont werden, sondern auch, dass damit eine Reduktion von CO2-Emissionen einhergeht. Pro hergestelltem Tiegel werden demnach etwa 76 g CO2e eingespart, eine Reduktion von rund 60 Prozent im Vergleich zum Ausgangsprodukt.
Das Projekt zahlt daher auch auf das Klimaziel des Unternehmens ein, 30 Prozent absolute Reduktion der Treibhausgasemissionen über die gesamte Wertschöpfungskette bis 2025 zu realisieren. Verbleibende Emissionen, die sich bei der Herstellung des Produkts nicht vermeiden oder reduzieren lassen, werden bei den Nivea Natural Balance Tiegeln mithilfe von Aufforstungsprojekten ausgeglichen, also klimaneutralisiert. Dies ist neu für Beiersdorf und seine größte Hautpflegemarke.
Übrigens – wenn Sie erfahren wollen, welche Potenziale der Verpackungsmarkt noch bereit hält, oder Sie sich Input und Inspiration für Ihre Marke wünschen: 7. und 8. Juli 2021 findet der nächste Packaging Summit statt. Beiersdorf wird auch dabei sein. Anmelden können Sie sich hier.