
PR-Rat mahnt Deutsches Grünes Kreuz wegen Schleichwerbung ab
Der PR-Rat rügt: Der Gemeinnützige Verein Deutsches Grünes Kreuz hat wiederholt Themenplatzierung in der ARD-Serie "In aller Freundschaft" gekauft. Intransparete PR-Beziehungen zum Kaffeeverband werden ebenfalls angeprangert.
Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) spricht gegen das Deutsche Grüne Kreuz (DGK)eine Rüge wegen Schleichwerbung aus. Eine Mahnung gab es zudem für den Deutschen Kaffeeverband und das Deutsche Grüne Kreuz wegen intransparenter PR-Geschäftsbeziehungen.
Der DGK-eigene Verlag Kilian hatte 2004 in der ARD Serie "In aller Freundschaft" vier verschiedene Themen zu "Blaseninkontinenz", "Schwerhörigkeit und Hörhilfen", "Alzheimer" und "Kypholastie" platziert und dafür insgesamt 80.000 Euro bezahlt. Mehrere Medien hatten zwischen 2009 und 2010 über den Fall berichtet. Der "Spiegel" hatte sich bereits 2000 in dem Artikel "Betrug am Zuschauer" mit dem DGK beschäftigt. Der PR-Rat befand nun, das DGK habe gegen die DRPR-Richtline über Product Placement und Schleichwerbung verstoßen und spräch eine Rüge aus.
Der PR-Rat kritisierte das Geschäftsmodell des DGK auch grundsätzlich: Solange der wirtschaftliche Teil des DGK das wesentliche finanzielle Fundament des gemeinnützigen Teils darstelle, werde es "schwierig, einen Einfluss durch die entsprechenden Geldgeber glaubhaft auszuschließen". Der PR-Rat forderte das DGK auf, in Zukunft die Geldgeber klar zu nennen.
Im zweiten Fall mahnt der PR-Rat den Deutsche Kaffeeverband und das DGK wegen eines Verstoßes gegen das Transparenzgebot in der PR ab. Kilian hatte mehrere Broschüren zum Thema Kaffeekonsum veröffentlicht und in neutral anmutenden Presseinformationen wissenschaftliche Belege über die gesundheitsförderlichen Auswirkungen von Kaffee publiziert. Dabei wurde allerdings nicht kenntlich gemacht, dass der Kaffeverband als Auftraggeber hinter diesen Veröffentlichungen steckte.